Datenskandal: Investoren reichen Klage gegen Facebook ein

Investoren und Anwender machen den Druck auf das größte soziale Netzwerk der Welt: Aktionäre haben in San Francisco eine Klage gegen Faceboo eingebracht, Das Unternehmen Facebook habe "sachlich falsche und irreführende Aussagen" zur Firmenpolitik gemacht, heißt es in der Klageschrift.

Datenskandal: Investoren reichen Klage gegen Facebook ein

Der Datenskandals um die britische Analysefirma Cambridge Analytica hat den hinsichtlich des Datenschutzes ohnehin schon ziemlich angekratzten Ruf von Facebook noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. Facebook hat dem Unternehmen ohne Zustimmung der Mitglieder Zugriff auf Daten von Millionen Nutzern des Sozialen Netzwerks gegeben.

Als Folge des Skandals ist der Aktienkurs des Unternehmens von 185 Dollar um rund 20 Prozent gefallen. Aktuell (Stand: 21.3.2018, 10:00 Uhr liegt er bei 168 Dollar.

Facebook Aktienkurs (ISIN US30303M1027); Stand vom 21.3.2018: 168,15 €; Für aktuelle Kursinformationen klicken Sie bitte auf den Chart.

Facebook Aktienkurs (ISIN US30303M1027); Stand vom 21.3.2018: 168,15 €; Für aktuelle Kursinformationen klicken Sie bitte auf den Chart.

Nun haben Aktionäre in San Francisco eine Klage gegen Facebook eingebracht. Ihre Begründung: Facebook hätte mitteilen müssen, dass es Daten von Nutzern weitergibt. Da das Unternehmen das nicht früher gemacht habe, hätten sie große Verluste erlitten.

In einer Petition, die von der Mozilla-Stiftung gestartet wurde, beklagten sich bis zum Mittwoch Tausende Unterzeichner darüber, dass Daten ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung genutzt worden seien. "Dies war kein Datenleck, niemand hat sich bei Facebook eingehackt oder Passwörter gestohlen. Der Grund war, dass Facebook-Apps nicht nur Zugang zu sensiblen Daten von Menschen gestattet hätten, die diese Programme nutzen - sondern auch zu den Daten von deren Freunden.

Facebook sieht sich unterdessen selbst als Betrogenen. "Das gesamte Unternehmen ist entsetzt darüber, dass wir hintergangen wurden", teilte das Unternehmen mit.

Reumütiger Zuckerberg

Das Unternehmen erklärte nun, es werde alles tun, um seine Richtlinien durchzusetzen und die Informationen der Nutzer zu schützen. Firmenchef Mark Zuckerberg und alle Verantwortlichen seien sich des Ernsts der Lage bewusst.

Facebook hat inzwischen angekündigt, Schritte zu unternehmen, um "den Zugriff von Entwicklern auf detaillierte Freundesdaten einzuschränken". "Aber die aktuellen Standardeinstellungen von Facebook lassen viele Fragen offen und viele Daten ungeschützt. Eines ist klar: Facebook muss mehr tun und seine Nutzer respektieren", heißt es in der Petition der Facebook-Mitglieder.

Trump-Macher mit Facebook-Daten

Die umstrittene Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica hat nach Angaben ihres inzwischen suspendierten Chefs Alexander Nix einen Großteil des Wahlkampfs für US-Präsident Donald Trump bestritten - möglicherweise auch mit Hilfe unrechtmäßig gesammelter Facebook-Daten.

Nix hatte einem angeblichen Kunden gegenüber Angaben zu den Verbindungen seines Unternehmens zu Trump gemacht. Der vermeintliche Kunde entpuppte sich aber als britischer Fernsehreporter von Channel 4. Der Undercover-Reporter hatte sich mit Nix und anderen Top-Managern von November 2017 bis Jänner 2018 mehrfach in Londoner Hotels getroffen. An einer Stelle antwortete Nix auf die Frage nach der Möglichkeit, negative Informationen über politische Gegner zu beschaffen, seine Firma könne "Mädchen zum Haus des Kandidaten schicken". Ukrainerinnen seien "sehr schön, ich finde, das funktioniert sehr gut". Eine weitere Vorgehensweise sei, einem Kandidaten viel Geld für seinen Wahlkampf anzubieten, zum Beispiel mit Ländereien als Gegenleistung - und das Ganze auf Video aufzunehmen und später zu veröffentlichen.

Auch bei Facebook könnte es laut "New York Times" personelle Veränderungen geben. Die Zeitung berichtete, dass der in Fachkreisen angesehene Sicherheitschef Alex Stamos Facebook verlassen wolle. Er habe sich dafür eingesetzt, offener über die russische Einmischung in den US-Präsidentenwahlkampf 2016 zu informieren, sei aber von anderen Managern abgebügelt worden. Erst nach Untersuchungen im US-Kongress räumte das Online-Netzwerk schrittweise ein, dass 150 Millionen Nutzer von Facebook und Instagram mit politischer Propaganda aus Russland in Berührung gekommen sein dürften.

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