Corona-Krise trifft Österreichs Brauereien

Die heimischen Bierbrauer schlagen Alarm. Angesichts des immer noch schleppenden Geschäfts in der Hotellerie und Gastronomie sowie der Unmenge ausgefallener Veranstaltungen befürchten sie Umsatzrückgänge bis zu 50 Prozent.

Brauereiverbandschef Sigi Menz

Brauereiverbandschef Sigi Menz sieht Österreichs Brauereien in Gefahr.

Bei der oberösterreichischen Traditionsbrauerei Grieskirchner haben die Alarmglocken bereits laut geläutet. Eigentümer Marcus Mautner Markhof, der bereits mit den August-Löhnen säumig war, musste die Mitarbeiter informieren, dass das Unternehmen den Insolvenzantrag vorbereitet und ein Sanierungsverfahren angestrebt wird.

Corona, der Lockdown, der nahezu Totalausfall bei den Veranstaltungen und das immer noch schleppende Geschäft in der Gastronomie haben dem Unternehmen hart zugesetzt. Und die Brauerei ist damit nicht alleine. Brauereiverbandschef Sigi Menz hat nun in Vertretung aller heimischer Brauereien Alarm geschlagen. Denn das wichtige Geschäft mit Wirten, Hotels und Veranstaltungen bricht weiter ein. Seit die Corona-Maßnahmen wieder verschärft wurden (siehe Artikel: "Schutzmasken und Veranstaltungen: Was jetzt gilt"), sind die Vorhersagen für die nächsten Monate für die Branche trist. "Wir blicken einem äußerst kritischen Herbst sowie Winter entgegen und erwarten Umsatzrückgänge von bis zu 50 Prozent", sagt Menz.

Schließungswelle trifft Bierbrauer

"Nicht nur eine mögliche zweite Corona-Welle bereitet uns Sorgen. Auch eine große Schließ-Welle von Gastronomiebetrieben, Hotels und weiteren Dienstleistern, die nun endgültig nicht mehr über die Runden kommen", fürchtet Menz. Einer aktuellen Mitglieder-Umfrage unter den Brauern zufolge werden durchschnittlich 35 bis 50 Prozent Umsatzeinbußen in der Gastronomie im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Totalausfälle, gerade auch im urbanen Bereich, seien nicht mehr wettzumachen. Für die kommenden Monate erwarte man weitere teils massive Umsatzrückgänge.

Vom Staat wollen die Brauereien daher - neben der bereits angekündigten Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie - Unterstützung: Die Brauer fordern lauter denn je eine Senkung der Biersteuer.

"Auch wenn der Sommer dank Gastronomieöffnung und teils lebendigem Tourismus verhältnismäßig gut für unsere Brauer war, sind die verlorenen Lockdown-Monate nicht mehr aufzuholen", sagte Menz in einer Aussendung des Verbandes. In Ballungszentren fehlten die Städtetouristen. Auf die Bücher der Brauer drückten auch eingeschränkte oder ganz abgesagte Veranstaltungen, von Fußballspielen über Kirtage bis zu Kulturevents. Und daran werde sich so schnell auch nichts ändern, fürchten die Brauer.


Aktuelle Corona-Bestimmungen in der Gastronomie

Mit der 11. Novelle der COVID-19-LV, BGBl. II Nr. 407/2020, die seit Montag, den 21.9.2020, 0:00 Uhr gilt in der Gastronomie:

  • Die MNS-Pflicht gilt in Gastronomielokalen in geschlossenen Räumlichkeiten sowohl für die BetreiberInnen als auch für deren MitarbeiterInnen bei Kundenkontakt; dies aber nur dann, wenn sonstige Schutzvorkehrungen zur räumlichen Trennung, die das gleiche Schutzniveau gewährleisten, nicht getroffen wurden.
  • Die MNS-Pflicht für Gäste gilt vom Betreten bis zum Verlassen der Gastronomiebetriebsstätte, solange die Gäste nicht am Tisch sitzen – an den Tischen darf der MNS also abgenommen werden.
  • Die Konsumation von Speisen und Getränken darf nunmehr wieder nur ausschließlich im Sitzen stattfinden (§ 6 Abs. 3a COVID-19-LV).
  • Der Barbetrieb ist somit bis auf Weiteres nicht mehr zulässig.
  • Besuchergruppen. Die maximale Anzahl an Personen, die an einem Tisch sitzen dürfen wurde mit maximal 10 Personen begrenzt. Eine „Besuchergruppe“ darf nur dann eingelassen werden, wenn sie entweder aus maximal 10 Erwachsenen (mit ihren aufsichtspflichtigen minderjährigen Kindern) oder aus Personen bestehen, die im gemeinsamen Haushalt leben; im letzteren Fall gibt es keine zahlenmäßige Beschränkung.
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