Commerzialbank: Masseverwalter klagt Wirtschaftsprüfer TPA
Der Masseverwalter der Commerzialbank Mattersburg hat eine 20 Millionen Euro schwere Schadenersatzklage gegen die Wirtschaftsprüfer der TPA, eingebracht.
Commerzialbank Mattersburg: Millionenklage gegen Wirtschaftsprüfer
Michael Lentsch, Masseverwalter der Commerzialbank Mattersburg, hat beim Handelsgericht Wien eine Schadenersatzklage gegen den Abschlussprüfer der Bank, TPA, eingebracht. Die Klagshöhe liegt bei 20 Millionen Euro.
Dabei hätte der Masseverwalter und Partner der Anwaltskanzlei Kosch & Partner durchaus auch eine höhere Klage eingereicht, wenn die Haftung des Abschlussprüfers nach dem Bankwesengesetz nicht mit 20 Millionen Euro begrenzt wäre. "Es ist anhand der Aktenlage schon jetzt völlig klar und offensichtlich, dass TPA die Prüfungen nicht mit der nötigen Sorgfalt durchgeführt hat", betint Lentsch. Der Wirtschaftsprüfer, der seit 2006 die Jahresabschlussprüfungen der Commerzialbank durchgeführt hat, habe damit "einen Beitrag dazu geleistet, dass der Schaden, der nach derzeitigem Stand bei 600 bis 700 Millionen Euro liegt, diese Höhe erreichen konnte".
Weitere Klagen gegen TPA
Auch zwei Großkunden der Bank sollen laut Lentsch bereits Klagen gegen TPA eingebracht haben. Die Schadenersatzansprüche der Masse der Commerzialbank hätten in einem solchen Fall aber Vorrang gegenüber den anderen Gläubigern.
Genossenschaftsexpertin Michaela Schaffhauser-Linzatti von der Universität Wien sagte unterdessen im Gespräch mit dem ORF Burgenland, dass sie in der Causa keine Haftung des Landes sehe und der doppelte Prüfauftrag für TPA sowohl für die Bank selbst als auch für die Mehrheitseigentümerin "völlig normal und üblich" sei. Das Land Burgenland war zuvor mehrmals kritisiert worden, weil es für die Prüfung der Mehrheitseigentümerin denselben Wirtschaftsprüfer beauftragt hatte, der bereits für die Prüfung der Bank selbst verantwortlich war.