"Zwei Drittel der männlichen Callboy-Kunden sind verheiratet
FORMAT: Herr Schwarz, Sie betreiben auf Ibiza eine Nobel-Callboy-Agentur. An wen vermitteln Sie Ihre Boys?
Christoph Schwarz: Meine Kunden sind Manager und Unternehmer aus ganz Europa, vor allem aus Russland, England, Deutschland und Österreich. Es sind auch viele aus dem Nahen und Mittleren Osten dabei - Araber, die ihr Geld mit Öl machen. Gut zwei Drittel von ihnen sind übrigens verheiratet und buchen dennoch Männer bei mir.
FORMAT: Verheiratet?
Schwarz: Viele heiraten aus gesellschaftlichen Gründen, weil es in ihren Unternehmen eben dazugehört oder weil sie sich auf diversen gesellschaftlichen Veranstaltungen als brave Familienväter präsentieren müssen.
FORMAT: Wie viel geben diese Männer für ein Stelldichein aus?
Schwarz: Für 24 Stunden kostet ein Callboy 5.000 Euro, aber die meisten brauchen meine Jungs nur für wenige Stunden. Bezahlt wird dennoch immer die volle Summe.
FORMAT: Man hört auf Ibiza von wilden Partynächten, in denen es rau zugehen kann. Stimmt das Image?
Schwarz: Das Problem sind die harten Drogen, vor allem Kokain, und der viele Alkohol. Es geht dann nur noch um hemmungslosen Sex, das Klima wird dann automatisch rau. Russen und Araber sind da am schlimmsten. Sie verlieren mitunter die Kontrolle und fassen die Jungs und Mädchen grob an. Aber darüber redet auf Ibiza niemand, ich frage auch meine Boys nicht. Sie sind schließlich erwachsen, alle über 20, und müssen wissen, was sie tun.
FORMAT: Haben Sie auch weibliche Kundschaft?
Schwarz: Erst vor kurzem habe ich einen Blick auf die Zahlen geworfen und gesehen, dass schon gut zwanzig Prozent meiner Kundschaft Frauen sind. Sie sind aber ganz anders als Männer.
FORMAT: Inwiefern?
Schwarz: Sie sind selten unternehmerisch tätig, die meisten kommen aus Europa, sind verwitwet und haben reich geerbt. Manche verwöhnen sich aber auch mit der Kreditkarte ihres Mannes. Beim Bezahlen werfen sie nie einen Blick auf die Rechnung - Frauen unterschreiben fast blind, und zu den Boys sind sie auch viel netter. Die meisten führen die Jungs in ein nettes Restaurant aus, alles läuft dezenter.
FORMAT: Frauen sind also die bessere Kundschaft?
Schwarz: Es könnten ruhig mehr sein.