Telekom: Mehr Macht für Naguib Sawiris
Schon im Vorfeld der Hauptversammlung der Telekom Austria (TA) am Mittwoch, dem 23. Mai, ist für Hochspannung gesorgt. Noch bis vor kurzem war unklar, ob der neue Telekom-Großaktionär Ronny Pecik sein Aktienpaket wie geplant von aktuell 20,12 Prozent auf 25 Prozent plus eine Aktie aufstocken kann.
Die Sperrminorität ist für den Investor von enormer Wichtigkeit, um den künftigen Kurs des Unternehmens maßgeblich mitzubestimmen. Nachdem potenzielle Investoren abgesprungen sind, scheint Ronny Pecik jetzt mehr Glück zu haben. Wie FORMAT erfuhr, hat er sich doch mit seinem ägyptischen Partner, dem Milliardär Naguib Sawiris, geeinigt.
Sawiris will, so ist aus der Branche zu hören, rund 150 Millionen Euro zuschießen, um die Sperrminorität zu erlangen. Im Gegenzug hat er sich bessere Konditionen mit Pecik ausverhandelt, wenn es etwa darum geht, das Paket wieder zu verkaufen. Geht alles glatt, wollen Pecik und Sawiris den Zukauf noch vor der HV melden. Pecik lässt eine Anfrage dazu unbeantwortet.
Am 23. Mai wird der Kroate auch seine Strategie für die Telekom präsentieren, im Anschluss hoffen er und Sawiris in den Aufsichtsrat gewählt zu werden. Ihre Chancen stehen gut. Pecik hat mehrere Gespräche mit Aktionären geführt, die ihn bei der HV mit ihrer Stimme unterstützen wollen sehr zum Ärger der ÖIAG, mit 28,42 Prozent der größte TA-Aktionär. ÖIAG-Chef Markus Beyrer versucht einen Schutzwall gegen Pecik zu bilden und sucht bei anderen TA-Investoren, darunter die Zürcher UBS, nach Rückhalt. Vorerst hat die ÖIAG wenig zu befürchten, allerdings wollen Pecik und Sawiris weitere Anteile zukaufen, um mit der ÖIAG gleichzuziehen.
JEL