Share Economy: Wer teilt, ist weniger allein
Eine alte Tugend, die plötzlich wieder in aller Munde ist: Glaubt man Marktforschern, ist Teilen ein Trend, der uns in den kommenden Jahren begleiten wird.
LEIHLADEN. Im 16. Bezirk gibt es in Wien seit wenigen Monaten einen Laden, in dem man sich Dinge, die man nicht täglich braucht, ausborgen kann - wenn man Vereinsmitglied ist. Das Konzept kommt an.
Noch nie war es so leicht, sich Dinge, die man nur einmal im Leben braucht, schnell auszuleihen. Das Internet und Apps erlauben es, rasch einene Anbieter zu finden, der am besten gleich ums Eck sitzt. Das spart den Kauf, aber auch den Aufwand, die Produkte zu besorgen.
Neue Technologien verschaffen der Idee des Teilens einen Wirtschaftsboom.
Nicht das gesparte Geld ist das Hauptmotiv, beim Teilen und Mieten mitzumachen. Eine Studie der Universität Innsbruck fand heraus, dass der "Gemeinschaftsgedanke" dabei überwiegt. Sharing Kunden seien demnach jung und wollten einen abwechslungsreichen Lebensstil pflegen, dabei aber auch auf die Umwelt Rücksicht nehmen. In Tirol werden bereits 25 Prozent der Sportartikel gemietet. In der Musikbranche gewinnen Streaming-Dienste an Zulauf, und auch in anderen Branchen gibt es zunehmend mehr Share-Beispiele.
Carsharing
Innerhalb weniger Jahre hat sich das Carsharing-Angebot in Großstädten rasant entwickelt. Für Menschen, die weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr fahren, zahlt es sich aus, per App ein Auto zu mieten und es dort stehen zu lassen, wo man gerade ist. Zuwachsraten von 35 Prozent pro Jahr sind möglich. Ähnliches gilt auch für Fahrräder.

CARSHARING. Die Autoverkäufe gehen in Europa und Österreich zurück, während Carsharing zunimmt. Das Beratungsunternehmen Roland Berger schätzt, dass derBereich Shared Mobility Wachstumsraten von 35 Prozent erreicht.
Wohnungen
Über Airbnb vermieten Private unkompliziert Wohnungen an private Kunden. Weitere Anbieter wie kurzzeitwohnen.com aus Österreich schießen aus dem Boden.
Mode
In den USA boomen sie bereits, in Deutschland und Österreich fängt der Trend erst an. Über pretalouer.de kann man sich Luxus-Abendkleider mieten, über rentabag.de gibt es Taschen auch nach Österreich geschickt.
Transport
Das amerikanische Start-up Uber vermittelt via App private Fahrer und Limousinen, könnte aber in Zukunft noch viel mehr kurzfristige Logistikaufgaben übernehmen. In Österreich versucht das bereits Checkrobin von Hannes Jagerhofer.
Leihsysteme
Sie waren bei IKEA, haben aber keine Bohrmaschine zu Hause? Über Apps wie WHY own it soll man schnell herausfinden, wer in geografischer Nähe ist und aushelfen kann. Das österreichische Service usetwice.at setzt auf dasselbe Prinzip.