Holger Schwarting: "Glauben nicht an Uniformität"
FORMAT: Warum rücken Sport 2000 und Gigasport nun zusammen? Geht es schon so schlecht?
Holger Schwarting: Wir haben in Gesprächen gemerkt, dass wir sehr viele potenzielle Synergien nützen können. Gigasport wird als Partner der Einkaufsgemeinschaft Sport 2000 von unserem zentralen Einkauf profitieren, und wir dadurch, dass wir einen Riesensprung bei den Volumina machen, was bessere Konditionen für alle Händler von Sport 2000 bedeutet.
Das heißt, die Preise werden weiter sinken?
Schwarting: Der Sporthandelsmarkt in Österreich ist stark konzentriert. Das führt zu einer starken Konkurrenz mit Preiskämpfen. Und die gehen weiter.
Aber sind Gigasport und Sport 2000 durch die Kooperation dann nicht austauschbar?
Schwarting: Die Kunden werden es auf den ersten Blick nicht merken, dass Gigasport und Sport 2000 kooperieren - außer wenn sie genau schauen und die Sport-2000-Sondermodelle im Sortiment erkennen. Wir glauben aber nicht an die Uniformität, bei uns entscheidet jeder Händler lokal für sein Geschäft, welche Waren er führen möchte.
Wird es auch einen gemeinsamen Internetauftritt geben?
Schwarting: Nicht im ersten Schritt. Als Erstes wollen wir im Einkauf Synergien heben. Dass wir gemeinsam am Markt agieren, kommt vielleicht in einer zweiten oder dritten Phase. Wir müssen erst einmal zusammenwachsen.
Sport 2000 hat ein Outlet-Center in Wien. Wie läuft das?
Schwarting: Das ist eine Dienstleistung für unsere Händler. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, nicht verkaufte Ware an die Genossenschaft zurückzugeben, um möglichst wenig alte Artikel im Geschäft zu haben. Das Ganze wird in Wien, wo Sport 2000 wenig vertreten ist, verkauft. Das Konzept funktioniert sehr gut. Vielleicht kommen noch zwei, drei dieser Outlets in Österreich dazu.