H&M zieht hinaus aufs Land
Die schwedische Modekette H&M ist international auf Expansionskurs. In Österreich will das Unternehmen mit neuen Läden in Bezirksstädten weiter wachsen.
Mit dem Andrang waren die Schweden mehr als zufrieden: Ende November brachte der Textilriese H&M eine Designerkollektion des Kultlabels Lanvin gleich in fünf österreichische Filialen. Im Internet war das Interesse gar so groß, dass der Online-Shop vorübergehend gesperrt werden musste.
Damit die Nachfrage nach Mode auch künftig hoch bleibt, treibt der Konzern (Umsatz 2008/09: rund 11,2 Milliarden Euro) seine Expansion zügig voran. Jährlich will H&M zwischen zehn und 15 Prozent neue Läden eröffnen, sagte H&M-Chef Karl-Johan Persson dem Handelsblatt.
Expansion in Österreich
Auch hierzulande hofft H&M trotz stagnierender Umsätze auf weiteres Wachstum. Wie FORMAT aus Unternehmenskreisen erfuhr, nimmt der Konzern nun vor allem Österreichs Bezirksstädte verstärkt ins Visier. Für unsere Stores sind wir immer auf der Suche nach den besten Standorten in Bezug auf Kundenstamm, Geschäftsbedingungen und Lage, heißt es seitens H&M.
In Österreich besitzt der expansive Textilriese bereits 66 Filialen, mit denen vergangenes Jahr rund 406 Millionen Euro umgesetzt wurden um vier Prozent weniger als im Jahr davor. Dennoch sollen bald weitere Standorte dazukommen. Alleine heuer öffneten vier neue ihre Pforten, darunter zwei in Innsbruck und je einer in Wien-Liesing und Vöcklabruck.
Rund zehn Shops in Prüfung
Für die nächsten Jahre sind unternehmensintern rund zehn weitere Standorte in Prüfung, darunter welche im niederösterreichischen Tulln und in Braunau in Oberösterreich. Weil H&M in den Großstädten schon gut aufgestellt ist, wird künftig der Vertrieb in den Bundesländern verdichtet. H&M gibt zu den Details keinen Kommentar ab.
International will der Konzern mit derzeit 2.000 Filialen in 38 Ländern nun die südliche Hemisphäre in Angriff nehmen. Etwa Südamerika, Indien und Australien werden unter die Lupe genommen. Weil dort aber die Sommer- und Wintersaisonen umgekehrt zum Norden stattfinden, müsste H&M Veränderungen im Sortiment vornehmen. Am Kernmarkt Deutschland wird der Textilriese nun auch Ikea Konkurrenz machen: Künftig verkauft das Unternehmen Einrichtungsartikel unter seiner Marke Home in seinen Geschäften. Einen Starttermin für Home gibt es allerdings noch nicht.
Barbara Nothegger