Forstinger-Eigentümer klagen steirische Capital Bank

Die Autozubehörkette Forstinger soll vom Exeigentümer ausgeblutet worden sein. Die neuen Besitzer bringen nun Klagen ein.

Die Automobilzubehörkette Forstinger machte in den letzten Jahren hauptsächlich durch Eigentümerwechsel und Liquiditätsprobleme Schlagzeilen. Seit nunmehr eineinhalb Jahren versuchen sich nun neue Eigentümer an dem schwierigen Fall: eMOBILE Austria und die zur Bank Austria gehörende EK Mittelstandsfinanzierungs AG. Mit einigem Erfolg, denn Ende des Jahres konnte mit den Hausbanken ein auf drei Jahre angelegtes wichtiges Finanzierungspaket geschnürt werden. Außerdem ist es im Jahr 2010 gelungen, den Umsatz mit rund 138 Millionen Euro stabil zu halten und das Ergebnis – dank Einsparungen beim Personal – zu erhöhen, freut sich Forstinger-Vorstand Günther Marchtrenker.

Ganz ungetrübt ist die Freude aber nicht, denn das Unternehmen könnte noch viel besser dastehen. Und genau daran arbeiten die Besitzer der Automobilzubehörkette, darunter auch der ehemalige Constantia-Bank-Vorstand Norbert Gertner, nun fieberhaft. „Der frühere Eigentümer hat dem Unternehmen rechtswidrig Geld entzogen“, ist Aufsichtsratsvorsitzender Wolfram Themmer überzeugt. Dieses Geld will er sich nun auf dem Klagswege zurückholen.

Eine erste Klage wurde bereits eingebracht, allerdings nicht gegen den früheren Eigentümer, die Beteiligungsgesellschaft FHS des britischen Finanzinvestors Bridgepoint, sondern gegen die steirische Capital Bank. Diese hatte FHS im Jahr 2004 mit einer Mezzaninfinanzierung in Höhe von zehn Millionen Euro beim Kauf von Forstinger geholfen.

32 Millionen abgezogen?

2006 wurde vereinbart, diese Finanzierung vorzeitig zurückzuführen. Insgesamt, so heißt es in der Klage, habe sich die Capital Bank in mehreren Tranchen 3,4 Millionen Euro inklusive „Risikozinsen“ bis zu zehn Prozent von Forstinger vorzeitig zurückzahlen lassen.

Das Problem dabei: Die Gesellschaft war nie so liquide, dass sie derartige Beträge hätte auszahlen dürfen. Also wurden die Fremdschulden sukzessive erhöht. Mit dem bekannten Ergebnis, dass FHS im Jahr 2009 Insolvenz anmeldete und Bridge point sich aus Österreich verabschiedete. Insgesamt, vermutet Themmer, habe Bridgepoint mehr als 32 Millionen Euro aus der Gesellschaft gezogen. Damit hätten die Briten gegen das Verbot der Einlagenrückgewähr verstoßen – was auch der Capital Bank hätte klar sein müssen, so die Klage.

Capital-Bank-Chef Christian Jauk weist das von sich und ist überzeugt, dass außer Ärger an der Bank nicht viel haften bleiben wird: „Wir waren nur Zwischenhändler, das wirtschaftliche Risiko trägt eine ausländische Investmentbank.“

Auch Bridgepoint selbst wird wohl in Kürze eine Klage ins Haus flattern, versichert Themmer. Logistisch gestaltet sich das jedoch weit schwieriger als die Klage gegen eine heimische Bank.

– A. Kramer

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