Erwin Hameseder im Interview: "Raiffeisen-Reorganisation ohne Tabus"

Erwin Hameseder hat in der Raiffeisen-Bankengruppe erheblichen Einfluss. Er ist Obmann der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien und Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen Zentralbank und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien sowie Vizepräsident des Aufsichtsrats der börsenotierten Raiffeisen Bank International AG. Im FORMAT-Interview skizziert er die neue Organisation der Raiffeisen-Gruppe.

Erwin Hameseder im Interview: "Raiffeisen-Reorganisation ohne Tabus"

„Es gibt keine fixen Deadlines. Je schneller, desto besser", sagt Raiffeisen-Holding-Obmann Erwin Hameseder im Interview mit FORMAT-Redakteur Ashwien Sankholkar auf die Frage zur anstehenden Neuorganisation der Raiffeisen-Gruppe. "Qualität geht vor Schnelligkeit. Ich bin überzeugt, dass wir spätestens 2017 bestens aufgestellt sind“, betont Hameseder.

Bei der Reorganisation gehe es laut Hameseder „vor allem um Kostensynergien“. Zwar stelle er die „Dreistufigkeit der Raiffeisen-Bankengruppe“, also die Kaskade Primärbanken-Landesbanken-Zentralbank, laut FORMAT nicht in Frage. „Die ist Teil unserer DNA“, sagt Hameseder. Doch das bedeute nicht, „dass es keine Anpassungen geben wird“. Ganz im Gegenteil: „Es gibt viele Möglichkeiten, zu zentralisieren.“

Raiffeisen vor Miterbeiter-Abbau

Auch im Personalbereich stehen den Raiffeisenbanken große Veränderungen bevor. „Wir bemühen uns, ohne Freisetzungen auszukommen. Das Ziel ist, die Einsparungen über den natürlichen Abgang zu regeln“, sagt Hameseder. „Doch es führt kein Weg daran vorbei, dass wir unsere Geschäfte in der Bank künftig mit weniger Mitarbeitern machen werden müssen.“ Auf die Frage, welche Bankabteilungen betroffen sein werden, sagt Hameseder: „Es gibt keine Tabus. Meine einzige Einschränkung ist, dass der Kunde von den Veränderungen nichts spüren soll.“

Gemischte Gefühle hegt der Raiffeisen-Boss gegenüber der Bundesregierung. Erwin Hameseder: „Beim Thema Hypo hat der Finanzminister sehr rasch entschieden. Die Hypo-Abwicklung ist gut gewesen, doch das Sondergesetz, das zum Schuldenschnitt geführt hat, war sehr unglücklich. Dass es so lange gedauert hat, die Hypo abzuwickeln, ist sicherlich ein schweres Versäumnis der Vergangenheit.“

Schließlich meint Hameseder hinsichtlich der Österreichischen Volksbanken (ÖVAG), dass die Volksbanken bei einem erneuten Geldbedarf selber zahlen sollten: "Wenn jemand die Mehrheit an einem Unternehmen besitzt, dann muss er in der Lage sein, sein Unternehmen aus der Krise herauszutragen. Andernfalls müssten die Eigentümer unter Kuratel gestellt werden. Es ist nicht in Ordnung, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu verstaatlichen."

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