Ermittlungen im Strafverfahren gegen Meinl & Grasser ­sollen 2011 abgeschlossen sein

Eine Reihe von Wirtschaftsstrafsachen soll 2011 entschieden werden. Auf die Staatsanwaltschaften in NÖ, Kärnten und Wien wartet viel Arbeit.

Karl-Heinz Grasser fühlt sich verfolgt, sein Freund und Geschäftspartner Julius Meinl ebenso – und zwar seit 2007. Zwar hat der selbst ernannte „Mister Nulldefizit“ heuer einen Teilerfolg erzielt – das Strafverfahren gegen KHG in der Meinl-Causa wurde eingestellt.

Doch in der brisanten Buwog-Affäre rund um Provisionszahlungen an seinen Trauzeugen Walter Meischberger sieht es anders aus: Er wird als Beschuldigter geführt, dem Amtsmissbrauch, verbotene Geschenkannahme und Untreue vorgeworfen werden. Darum wurden seine Konten geöffnet. Die Auswertung der Geldbewegungen soll bis Frühling abgeschlossen sein – und Staatsanwalt Gerald Denk viel Zeit kosten.

Vor Abschluss  

Tatsächlich ist Denk nicht der Einzige, der im neuen Jahr eine brisante Causa zu Ende bringen will. Die meisten Strafcausen, die 2011 abgeschlossen werden sollen, werden in Wien geführt.

Im Fall Immofinanz, wo die Ex-Constantia-Banker Karl Petrikovics und ­Norbert Gertner die Hauptschuld tragen, hat Volkert Sackmann noch einige Arbeit vor sich. Er ist der mittlerweile vierte Staatsanwalt, der sich der Causa annimmt – und ist entschlossen, rasch einen Strafantrag zu Papier zu bringen. Seinem Kollegen Markus Fussenegger fehlt es zwar nicht an Entschlossenheit, er tritt aber dennoch auf der Stelle. Er leitet die Ermittlungen in der Affäre Meinl European Land. In dieser Rolle sieht er sich einer Armada an An­wälten gegenüber, die ihn mit Einsprüchen und Rechtsmitteln regelrecht ­eindecken, was seine anfänglich zügigen In­vestiga­tionen – am 1. April 2009 wurde die ­U-Haft über Meinl verhängt – bremst.

Laut FORMAT-Informationen stehen die Strafverfahren von Staatsanwalt Michael Radastics gegen Waffenlobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly und gegen Bank-Medici-Chefin Sonja Kohn vor dem Abschluss. Ankläger Radastics wartet auf Aktenmaterial aus Liechtenstein, um den Deckel draufzutun.

Das Fürstentum bremst auch die Arbeit der Klagenfurter Justiz. Die Staatsanwälte Andreas Höbl, Norbert Ladinig und Robert Riffel sind vor Monaten auf ein kriminelles Netzwerk von Liechtensteiner Stiftungen gestoßen, wo über die Jahre mehrere Hundert Millionen Euro Hypo-Geld gelandet sind. Bis dato haben die Vaduzer Anwälte der Hypo-Abzocker die Weiterleitung von sichergestelltem Material an Österreich erfolgreich blockiert. Doch im neuen Jahr sollte Schluss damit sein – und einer Aufarbeitung des politisch hoch brisanten Skandals nichts im Weg stehen.

A. Sankholkar

In der Pipeline:

Alfons Mensdorff-Pouilly  bringt mutmaßliche Bestechung bei Rüstungsdeals unter Druck.

AvW-Invest:  Wolfgang Auer-Welsbach kommt wegen Anlegerbetrug auf die Anklagebank.

Bank Medici:  Sonja Kohn machte als Madoff-Keilerin ein Millionenvermögen.

Buwog:  2011 wird sich entscheiden, ob KHG der Prozess gemacht wird.

Flughafen Wien:  Skylink und Auslandsdeal bringen Herbert Kaufmann unter Druck.

Hypo Group:  Die Plünderung der Landesbank unter Wolfgang Kulterer wird aufgearbeitet.

Hypo NÖ:  Bilanzfälschung und Untreue stehen im Raum.

Immofinanz:  Karl Petrikovics und Norbert Gertner sollen Kleinan­leger hintergangen haben.

Kommunalkredit:  Reinhard Platzers Verantwortung an der Bankpleite wird untersucht.

MEL:  Julius Meinl V. soll Kleinanleger abgezockt haben.

ÖBB:  Gustav Poschalko und Horst Pöchhacker sollen bei Ungarn-Deals geschmiert haben.

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