Die Millionen des Vladimir Zagorec
Ex-Waffenhändler Vladimir Zagorec hat als erster vom System Liechtenstein der Hypo profitiert. 54 Millionen Euro soll er sich erschlichen haben.

Angeblich hat der ehemalige Chef-Waffenhändler Kroatiens, Vladimir Zagorec, nur mehr 16,5 Millionen Euro auf seinen ursprünglich 23 Liechtenstein-Konten, allesamt bei der Hypo. Tatsächlich sollen über diese mindestens 76 Millionen geflossen sein. Die Hypo Kärnten vermutet, dass sich Zagorec insgesamt 54 Millionen Euro über Kredite ergaunert hat, die ihm von den Ex-Vorständen Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger bereitwillig nachgeschmissen wurden. Fünfeinhalb Jahre saß Zagorec wegen eines anderen Delikts bereits in einem Zagreber Gefängnis. Um der Gefahr zu entgehen, in Österreich nochmals verurteilt zu werden, signalisiert er jetzt Kooperation. Er hofft auf eine Kronzeugenregelung und ist bereit, einen Großteil des Schadens wieder gut zu machen.
Sollte Zagorec als Kronzeuge vor einem österreichischen Gericht tatsächlich umfassend über das System Hypo auspacken, könnte es vor allem für Striedinger sehr unangenehm werden, weil der tief in die Machenschaften des Kroaten verstrickt war. Zu vier Jahren Haft wurde Striedinger bereits verurteilt, die er demnächst antreten muss - wie auch Ex-Kollege Kulterer.