Die Justiz hat neue Indizien für Absprachen zwischen Grasser und Meischberger
Am 18. September 2009 erhielt das Finanzamt Meischis Selbstanzeige. KHG erhielt am selben Tag seinen Persilschein. Zufall?
Im Finanzministerium gibt es einen Schutzwall rund um Karl-Heinz Grasser. Das vermuten die Ermittler in der Affäre Buwog. Die Ereignisse am Freitag, 18. September 2009 nähren diesen Verdacht.
Warum? An besagtem Freitag erschien im FORMAT die erste Story über die Affäre Grasser (Die Buwog- Bombe). Am selben Tag erstatteten die Buwog-Lobbyisten Peter Hochegger und Walter Meischberger ihre Selbstanzeige beim Finanzamt. Denn sie hatten bis dahin ihre rund zehn Millionen Euro Buwog-Provision nicht versteuert.
Seltsamer Zufall
Was die Polizei erst seit kurzem weiß: Der von KHG mehrfach zitierte Persilschein des Finanzamts, der seine steuerschonenden Stiftungskonstruktionen in Liechtenstein für unbedenklich erklärt, ist mit 18. September 2009 datiert. Ein Zufall?!
Dass die beiden Ereignisse Selbstanzeige und Persilschein in der Steuerbehörde rein zufällig am selben Tag stattfanden, ist aus Ermittlersicht nur schwer vorstellbar.
Plausibler scheint, dass Meischberger seinen Freund KHG über die Selbstanzeige vorinformiert hat und der danach seine Kontakte im Finanzministerium spielen ließ, um in eigener Sache zu intervenieren.
Gegen die für den Steuerakt KHG zuständige Finanzbeamtin Anneliese K. wird nun wegen Verdachts des Amtsmissbrauchs ermittelt.