BUWOG-Deal: Der Immobilienverkauf war eine Goldgrube für die Freunde von Grasser
Viele Freunde von Karl-Heinz Grasser machten beim Verkauf der staatlichen BUWOG vor fünf Jahren ein Vermögen. Einer der größten Profiteure war PR-Berater Peter Hochegger.
Sie waren dicke Freunde. Zwischen Karl-Heinz Grasser und Peter Hochegger passte kein Blatt Papier. Ob Umgang mit Medien, Kontakte zu Topmanagern oder die Erstellung einer privaten Homepage: Der mediengewandte Finanzminister konsultierte stets den umtriebigen PR-Experten. Doch das ist Vergangenheit. Seit über einem Jahr wechseln die beiden kein Wort mehr. Der Grund: Als Berater rebellischer Meinl-Investoren ließ die Agentur Hochegger Negativstorys über Julius Meinl V. lancieren. Auch Meinls Geschäftspartner Grasser war Ziel der Attacken. Grassers Empörung quittierte Hochegger achselzuckend. Einerseits, weil die Meinl-Rebellen sehr gut zahlten. Andererseits, weil die Quelle KHG für Hochegger längst versiegt ist.
Lukrative Männerfreundschaft
Das war nicht immer so. Die Männerfreundschaft mit Österreichs jüngstem Finanzminister (Amtszeit: 20002006) brachte Hochegger viel Geld. Das geht aus FORMAT exklusiv vorliegenden Rechnungen hervor, die dubiose Provisionszahlungen im Zusammenhang mit dem BUWOG-Deal des Jahres 2004 dokumentieren. Demnach flossen an eine von Hochegger eingerichtete Briefkastenfirma in Zypern mehr als zehn Millionen Euro für Vermittlungshonorare. Doch der 60-jährige PR-Berater ist nicht der einzige Grasser-Intimus, der vom Verkauf der Bundeswohnungen profitierte. Auch der Investmentbanker Karl-Heinz Muhr und der Immobilienmakler Ernst Karl Plech zählen zu den heimlichen Gewinnern. Ob Hochegger die Honorare geteilt hat, steht nicht fest. Plech streitet vehement ab, BUWOG-Provisionen kassiert zu haben. Muhr war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Von Ashwien Sankholkar
Warum die neuen Enthüllungen nicht nur Hochegger, sondern den gesamten BUWOG-Deal in ein schiefes Licht rücken, lesen Sie in der aktuellen FORMAT-Ausgabe 38/09.