Für Immobilienentwickler und –makler gibt es nach einigen turbulenten Jahren wieder Grund zur Hoffnung: „Die Nachfrage im höherpreisigen Segment steigt wieder“, heißt es im Büromarktbericht Wien von EHL Immobilien: „Hochwertige Ausstattung und ein gutes Image des Objekts werden im Vergleich zur reinen Miethöhe immer wichtiger.“ Allerdings herrscht noch immer Angebotsenge in der Innenstadt – daher wird das „nachgelagerte Qualitätssegment“ verstärkt nachgefragt, also zentrumsnahe Bezirke mit guter Verkehrsanbindung und Infrastruktur.
Innenstadt: 16 bis 26 Euro pro Quadratmeter
Die Durschnitts- und Spitzenmieten bleiben laut EHL bei 13,50, beziehungsweise 26 Euro pro Quadratmeter nominal stabil. Am teuersten sind die Mieten in der Innenstadt und den angrenzenden Bezirken mit einer Preisspanne zwischen 16 und 26 Euro pro Quadratmeter. Auch die Gegend um den Wiener Hauptbahnhof, welche nun als Bürostandort an Bedeutung gewinnt, ist nicht mehr allzu billig: Hier kostet der Quadratmeter mindestens 16 Euro im Monat. Im Vergleich dazu ist die Region Wien West sehr günstig: In Objekten wie dem Forum Schönbrunn, Bergmillergasse 5 oder dem U4 Center kosten die Mieten zwischen 10 und 14,50 Euro pro Quadratmeter.

Ein Überblick über die Preisspannen: Besonders teuer ist die Innenstadt.
Wichtige Impulse wird der Büromarkt durch den besagten Cluster am Hauptbahnhof erhalten. Hier werden in mehreren Etappen bis zu 550.000 Quadratmeter Büroflächen entstehen; den Anfang machen das ÖBB-Headquarter mit 35.000 Quadratmeter und der Erste Campus mit 117.000 Quadratmeter. Reizvoll an der Lage ist nicht nur die optimale Verkehrsanbindung durch den neuen Hauptbahnhof und den direkten Weg zum Flughafen, sondern auch die Angliederung eines neuen Wohngebiets mit Wohnungen für rund 13.000 Menschen, sowie Schulen und Grünflächen. „Der Hauptbahnhof ist eine der wenigen Bürolagen, in denen in absehbarer Zeit attraktive und moderne Großflächen mit über 5000 Quadratmetern im Erstbezug auf den Markt kommen“, heißt es im Bericht: „Das wird bei den Großvermietungen wieder Bewegung in den Markt bringen.“
Die Umzüge werden auch andere Standorte in Bewegung bringen: Im Fall der Erste Bank werden etwa 20 kleinere, innenstadtnahe Standorte aufgegeben. Allerdings ist fraglich, ob all diese Büros auch weiter auf dem Markt bleiben – manche Standorte werden eventuell in Wohnungen umgewandelt.