Einlagensicherung zahlt nach Autobank-Insolvenz 76 Mio. € aus
Der Geschäftsbetrieb wurde der Autobank seit Ende Juli durch die FMA untersagt. Einlagen in Höhe von 107 Millionen Euro sind durch die Einlagensicherung gedeckt.
Die Autobank kann nicht mehr. Anleger haben größtenteils noch Glück.
Wien. Für die Kunden der zahlungsunfähigen Autobank hat die Einlagensicherung Austria (ESA) bereits 76 Mio. Euro ausbezahlt. Damit wurden bereits 5.900 Einleger in Österreich und Deutschland - das sind mehr als zwei Drittel - entschädigt, teilte die ESA am Freitag mit. Rund 109 Mio. Euro an Spareinlagen liegen bei der Autobank. Nahezu alle Kunden liegen mit ihren Einlagen unter der Grenze von 100.000 Euro, bis zu der die Einlagensicherung haftet.
Die schon länger mit Finanzierungsproblemen kämpfende Wiener AutoBank AG, die auf Anordnung der Finanzaufsichtsbehörde (FMA) Ende Juli den Geschäftsbetrieb einstellen musste, ist zahlungsunfähig. Das hat das Institut am Donnerstag gegenüber der FMA einbekannt. Grund dafür ist, dass die Einlagensicherung ihre bisher gegenüber den Sparern geleisteten Verpflichtungen nun zu Lasten der Bank fällig gestellt hat, was für diese einen zu großen Brocken darstellt.
Die ESA hat bereits Ende Juli mit dem Entschädigungsverfahren begonnen, nachdem die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Bank nach mehreren Monaten des Kampfs gegen Finanzierungsprobleme gänzlich zugesperrt hatte. Am gestrigen Donnerstag hatte die Einlagensicherung ihre bisher gegenüber den Sparern geleisteten Verpflichtungen nun zulasten der Bank fällig gestellt. Die Bank erklärte daraufhin, nicht zahlen zu können.
Dass die Autobank nun zahlungsunfähig ist, mache für die Fortsetzung des Entschädigungsverfahrens aber keinen Unterschied, so die ESA. Auch ein Insolvenzverfahren habe keinen Einfluss darauf.
Zeitdruck für die Kunden, um sich bei der Einlagensicherung zu melden, bestehe ebenfalls nicht. "Der Abruf der Entschädigungen ist auch nach der Rückkehr aus dem Urlaub möglich, es besteht kein Zeitdruck, die Einlagen bleiben selbstverständlich weiterhin gesichert", so der Geschäftsführer der ESA, Stefan Tacke.