AUA verschärft Sparkurs: Weitere 650 Jobs werden bis 2023 abgebaut

Die Austrian Airlines müssen krisenbedingt nochmals hunderte Mitarbeiter abbauen. Das kann nicht nur durch natürliche Fluktuation gelingen. Es sollen aber möglichst wenige Kündigungen ausgesprochen werden. Auch die Flotte schrumpft weiter.

AUA verschärft Sparkurs: Weitere 650 Jobs werden bis 2023 abgebaut

Die AUA wird zwei weitere Flugzeuge auf Dauer parken. Und auch weitere Jobs abbauen.

Die Austrian Airlines (AUA) müssen ihren ohnehin schon angekündigten Sparkurs weiter verschärfen. Bis 2023 muss die Fluglinie mehr als 650 Jobs abbauen. Bereits bis Ende Februar wurden etwa 650 Vollzeitstellen durch natürliche Fluktuation abgebaut, das wird diesmal nicht in allen Bereichen möglich sein.

Das Unternehmen will aber "möglichst wenige Kündigungen aussprechen" und gemeinsam mit den Betriebsräten temporäre Lösungen finden. Geprüft werden etwa auch Teilzeitmodelle zur vorübergehenden Reduktion der Personalkapazität. Die AUA hatte Ende 2020 mit 6.443 Mitarbeitern um 550 weniger als Ende 2019. "Wir wollen trotz dieser beispiellosen Krise so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten", sagte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech.

Flugzeugflotte schrumpft

Abgesehen von dem Stellenabbau wird auch die Flotte weiter verkleinert. Für zwei weitere Airbus-Flugzeuge werde Langzeit-Parking erforderlich sein, womit die aktuelle Gesamtflotte von rund 80 Flugzeugen - zumindest bis 2024/2025 - auf 58 statt der bisher geplanten 60 Flugzeuge schrumpfen wird.

"Die Pandemie dauert deutlich länger als erwartet, und die Auswirkungen werden auch noch mehrere Jahre spürbar sein. Daher werden wir die Ergebnisziele, die wir uns im letzten Frühjahr gesetzt hatten, nicht mehr erreichen können. Aus diesem Grund setzen wir jetzt zusätzliche Maßnahmen, um die Zukunft unserer Austrian Airlines dauerhaft abzusichern", so von Hoensbroech. Nach der Krise werde die AUA "eine ganz andere sein", und zwar "schlanker, digitaler und moderner".

Anfang März ist die AUA davon ausgegangen, dass der Verlust heuer niedriger ausfallen wird als im Horrorjahr 2020. Ein Gewinn bleibe aber in weiter Ferne. "Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass wir auch 2021 keine schwarze Zahlen schreiben werden", sagte AUA-Chef von Hoensbroech bei der Bilanzbekanntgabe. Die Hoffnung der Airline ruhen auf dem Sommer und dem Urlaubsappetit der Österreicherinnen und Österreicher.

Corona-Minimalbetrieb

Derzeit führt die AUA nur ungefähr 15 Prozent der Flüge durch, das Streckennetz ist pandemiebedingt deutlich kleiner als normal. Bis zum Sommer soll die Zahl die Reiseziele von derzeit 40 Prozent des Vorkrisenniveaus aber auf 80 Prozent wachsen. Große Hoffnungen setzt der Vorstand in den "Grünen Pass" der EU. Vor allem bei Urlaubsflügen erwartet die Fluglinie eine steigende Nachfrage, bei Geschäftsreisen dürfte die Durststrecke aber länger anhalten. Auch die AUA selbst will künftig verstärkt auf Videokonferenzen setzen, sagte Hoensbroech.

Für den Sommer zeigt sich das Management der Fluglinie trotz aller Widrigkeiten zuversichtlich. Die Buchungslage für die diesjährige Urlaubssaison entwickle sich positiv, das Angebot auf der Langstrecke werde ab Ostern aufgestockt. "Für die Hochsaison sind Tag für Tag neue Buchungseingänge zu verzeichnen, beispielsweise in den letzten zwei Wochen ein Anstieg der Neubuchungen für Juni bis August um 50 Prozent, im Vergleich zu Buchungen im Jänner für die gleiche Periode", sagte Vertriebsvorstand Michael Trestl.

Die AUA hatte den Flugbetrieb im Frühjahr 2020 für rund drei Monate komplett eingestellt. Das habe auch "zu einem Stillstand am Konto" geführte, so Hoensbroech. Die Pandemie habe die Airline "in die herausforderndste Zeit in der Geschichte der Luftfahrt katapultiert." Ohne Staatshilfe würde es die AUA nicht mehr geben. "Was 2020 passiert ist, hat alles andere in den Schatten gestellt."

Vernichtende Krisenbilanz

Der Umsatz der AUA schmolz auf ein Viertel der mehr als zwei Milliarden Euro 2019. Die Passagierzahlen brachen von 14,6 Millionen Fluggästen 2019 um 79 Prozent auf 3,1 Millionen ein. Die Gesamterlöse sanken um 69 Prozent auf 672 Millionen Euro. Darin enthalten sind ebenfalls die 150 Millionen Euro Katastrophenbeihilfe, die die AUA von der österreichischen Bundesregierung erhalten hat. Diesen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss, hat die AUA im Dezember verbucht.

Insgesamt wurde die AUA vergangenes Jahr mit 600 Millionen Euro gerettet. 150 Millionen Euro kamen von der Lufthansa und 300 Millionen Euro aus staatlich garantierten Bankkrediten. Hoensbroech bekräftigte, mit dem Rettungspaket über die Runden zu kommen.

Die AUA verlor in der Krise täglich bis zu zwei Millionen Euro an Liquidität. Durch Sparmaßnahmen, Kurzarbeit und Steuerstundungen habe der Abfluss der Geldmittel zuletzt auf unter eine Million Euro gesenkt werden können.

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