Arbeitsmarktkrise traf im 2. Quartal Ausländer und Jüngere

Die Wochenarbeitszeit näherte sich im Juni wieder dem Niveau von vor der Krise. Mehr als eine Million Menschen waren im Home-Office. In der Gastro-Branche brachen besonders viele Jobs weg.

Arbeitsmarktkrise traf im 2. Quartal Ausländer und Jüngere

Wien. Die coronabedingten Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt haben im zweiten Quartal 2020 vor allem ausländische Staatsangehörige und jüngere Menschen zu spüren kommen. Sie haben besonders häufig ihren Job verloren, geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Statistik Austria hervor. Insgesamt lag die Zahl der Erwerbstätigen um drei Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Neben der Arbeitslosigkeit hat sich die sogenannte stille Reserve im zweiten Quartal auf 202.700 Personen mehr als verdoppelt. Dabei handelt es sich um Personen, die zwar keine Arbeit suchen, jedoch arbeiten wollen und für eine Arbeitsaufnahme auch binnen zwei Wochen zur Verfügung stehen.

Die tatsächlich geleistete Wochenarbeitszeit sackte von April bis Juni auf 27,8 Stunden ab, nach 31,8 Stunden im Vorjahreszeitraum. "Allerdings nähert sich seit Juni die Wochenarbeitsleistung der Erwerbstätigen wieder dem Vorkrisenniveau", erklärte die Statistik Austria. In der dritten Märzwoche war die Arbeitszeit auf 25,5 Wochenstunden eingebrochen und den ganzen April über auf sehr niedrigem Niveau geblieben. In den letzten beiden Juniwochen waren es 32,4 bzw. 31,5 Wochenstunden.

Die Zahl der offenen Stellen verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund ein Drittel auf 84.800.

Der Lockdown traf einige Branchen besonders hart: in der Beherbergung und Gastronomie sank die Erwerbstätigenzahl um mehr als ein Viertel, in der Kunst- und Unterhaltungsbranche um 9 Prozent und in der Warenherstellung um 7 Prozent.

Die Erwerbstätigenquoten sind bei jüngeren Menschen (insbesondere bei jüngeren Männern: minus 6,8 Prozentpunkte) und ausländischen Staatsangehörigen (minus 4 Prozentpunkte) überdurchschnittlich stark zurückgegangen.

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren Männer im zweiten Quartal etwas stärker betroffen als Frauen. Die Zunahme der Arbeitslosenquote fiel bei Ausländern (+3,6 Prozentpunkte auf 13 Prozent) deutlich stärker aus als bei Österreichern (+0,6 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent). Bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss erhöhte sich die Quote um 2,4 Prozentpunkte auf 13,8 Prozent.

Home-Office war im zweiten Quartal 2020 sehr beliebt. 30,6 Prozent bzw. 1,1 Millionen Erwerbstätige arbeiteten zum Befragungszeitpunkt von zu Hause aus, der Großteil davon coronabedingt (824.600 Personen). Frauen und höher Gebildete bzw. Qualifizierte waren etwas häufiger im Home-Office.

Insgesamt waren im zweiten Quartal nach internationaler Definition 251.600 Personen arbeitslos, fast ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Arbeitslosenquote betrug nach ILO-Definition 5,7 Prozent (+1,2 Prozentpunkte).

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