Start-up Adverity erhält Millionen-Finanzspritze

Adverity erhält 3,2 Millionen Euro. Mit dabei Skype-Investor Mangrove Capital Partners.

Start-up Adverity erhält Millionen-Finanzspritze

Adverity- Co-Founder Alexander Igelsböck und Martin Brunthaler (r.)

Platz 34 im trend-Ranking der 100 besten Start-ups Österreichs war im vergangenen Herbst schon ein Achtungserfolg für das Wiener Start-up Adverity, das sich auf die Integration und Analyse von Marketingdaten spezialisiert hat.

Die neue Investitionsrunde, die nun 3,2 Millionen Euro (für 23 Prozent der Anteile) in die Kasse spült, wird zu einer noch größeren Aufmerksamkeit führen. "Wir haben ja medial bisher eher unter dem Radar agiert", räumt auch CEO Alexander Igelsböck ein. Gab es in der ersten Runde vor mehr als einem Jahr noch 1,2 Millionen Euro von Speedinvest, aws Gründerfonds und dem Münchner Seed-Investor 42Cap, so vervierfacht sich nun die Bewertung nahezu und bringt mit Leadinvestor Mangrove Capital Partners - zusätzlich zu den verbleibenden Investoren - einen weiteren Tech-Spezialisten an Bord. Mangrove Capital trug unter anderem als Early-Stage-Investor dazu bei, den Instant-Messaging-Dienst Skype groß herauszubringen.

Die bescheiden wirkenden Gründer Igelsböck, 40, und Martin Brunthaler, 39, lernten einander beim Studium an der FH Salzburg kennen und waren beide beim SMS-Dienstleister 3united tätig, der 2005 um 55 Millionen Euro an Verisign verkauft wurde. Igelsböck engagierte sich später bei i5Invest und dem Start-up Koch Abo, Brunthaler startete eine Preisvergleichsplattform. 2014 gründeten die beiden schließlich Adverity. "Ich war bei KochAbo stets genervt, dass die Auswertung der Marketingaktivitäten nur händisch via Excel möglich war", erzählt Igelsböck von der Ideenfindung. Auch die anderen Founder - neben Brunthaler ist das noch Andreas Glänzer aus Deutschland, der bei einer Agentur arbeitete -machten ähnliche Erfahrungen.

Eine für alles

Das gemeinsame Ziel war rasch gefunden: eine Software, die alle Marketingdaten zusammenführt, vereinheitlicht und gemeinsam darstellt. "Die Marketingabteilung eines durchschnittlichen Unternehmens muss heute bis zu 80 verschiedene Datenquellen auswerten", erklärt Brunthaler, "und oft erfolgt dies tatsächlich noch mittels Excel."

Schon die erste Version ihrer Plattform nutzten große Unternehmen wie etwa UPC; bald hatte auch die Agenturszene das Potenzial, das in Adverity steckt, erkannt. Heute zählen einige der weltweit größten Agenturen wie die GroupM, MediaCom oder die Omnicom Group zu den insgesamt 60 internationalen Kunden -schließlich wurde die Expansion nach Deutschland, in die Schweiz, nach Großbritannien und in die USA gleich von Beginn an vorangetrieben. "Wir bieten stündlich aktualisierte, aufbereitete Daten an, was zu einer Effizienzsteigerung des Reportings von bis zu 75 Prozent führen kann", erklärt sich Igelsböck den Erfolg.

Neben der Harmonisierung der Daten, die danach auch in anderen Programmen eingesetzt werden können, werden mit "Adverity Insights" inzwischen auch Analysen angeboten. Damit ist etwa auf einen Blick feststellbar, welches Produkt sich wann, wo und bei welchem Werbeaufwand wie gut verkauft.

Das neue Kapital lässt die Gründer nun voll durchstarten - auch was ihr Auftreten nach außen betrifft. Die Mitarbeiterzahl wird von 40 auf 60 aufgestockt, wovon vor allem der Vertrieb profitieren soll. "Jetzt fängt die Reise erst an", so Igelsböck. Geplant ist für heuer ein Umsatz in mittlerer einstelliger Millionenhöhe. "Wir haben die beste Marketing-Software, aber noch nicht jeder auf der Welt nützt sie. Dort wollen wir hin."

Eine Marketing-Plattform, die mehr als nur Excel kann.


Der Geschichte ist der trend-Ausgabe 16/2018 vom 20. April 2018 entnommen.

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