START:IP - Patente, Profis und Potenzial
START:IP ist eine Initiative, die Gründern Zugang zu universitärer Spitzenforschung ermöglicht, um daraus Geschäftsmodelle zu machen.
Irene Fialka, Geschäftsführerin der INiTS: "Wir wollen Spitzentechnologien auf dem Weg zum Geschäftsmodell helfen."
Wie wird aus einem Patent ein marktreifes Produkt? Was ist beim Lizenzerwerb zu beachten? Wer hilft, Chancen und Risiken einzuschätzen und passende Partner zu finden? Bei INiTS, dem universitären Gründerservice und einem der besten akademischen Inkubatoren Europas, adressiert man mit dem neuen Programm START:IP (IP steht für "Intellectual Property") genau diese Fragestellungen.
Anders als bei anderen Start-up-Initiativen geht es neben dem Scouting von universitären Erfindungen um das Ausfindigmachen von unternehmerisch denkenden Menschen, die daraus Geschäftsmodelle kreieren. "Die Erfinder sind oft Forscher und wollen das auch bleiben. Andererseits gibt es viele, die in der Industrie Karriere gemacht haben, über Branchen-, Führungs- und Lebenserfahrung verfügen und jetzt noch einmal als Unternehmer durchstarten wollen", sagt Irene Fialka, Geschäftsführerin von INiTS.
Das einzige, was ihnen dazu fehlt, ist eine Gründungsidee. Und da setzt INiTS mit START:IP an und hat bereits 2016 einen ersten Pilotversuch aufgesetzt, der auch bereits einige Projekte angestoßen hat, etwa die Gesundheitsapp Heartshield.

HEARTSHIELD. Finger mit Smartphone fotografieren, die App erkennt Sauerstoffgehalt im Blut sowie Herzfrequenz und kann Herzproblemen vorbeugen.
Wie ist der Ablauf? Auf der gleichnamigen Website startip. at finden sich bereits eine Reihe vorselektierter Technologieangebote. "In einem zweistufigen Prozess wollen wir neuen Spitzentechnologien auf dem Weg zum Geschäftsmodell und damit zur Vermarktbarkeit helfen", so Fialka. Interessierte Gründer bekommen für einen symbolischen Betrag von 72 Euro Zugang zu allen verfügbaren Technologien und werden in einem "Matching Day" mit den Details vertraut gemacht. Außerdem werden in einem "Teambuilding Event" in Kooperation mit dem Berater Mercuri Urval die richtigen Teammitglieder für das zukünftige Start-up zusammengebracht. An dem Tag stehen auch die technologiegebenden Universitäten für Informationen rund um die Lizenzierung ihrer Patente zur Verfügung.
Die neu formierten Gründerteams haben dann drei Monate Zeit, optional auch unter Anleitung von INiTS-Zentren, an einem passenden Geschäftsmodell zu arbeiten. Dieses wird beim abschließenden "Pitching Event" interessierten Investoren präsentiert. Danach entscheidet sich auch, ob das neue Start-up Folgebetreuung bei INiTS oder einem der anderen AplusB-Zentren erhält. Anmeldeschluss ist der 11. Oktober.
Die Geschichte ist im trend 36/2017 erschienen