Studie: Partner- und Dating-Börsen im Vergleich

Für die 1,6 Millionen Singles in Österreich gibt es eine breite Auswahl an Online-Partnerbörsen. Die Benutzerzahlen nehmen stetig zu, allerdings stagniert der Umsatz der Portale, wie eine aktuelle Studie zeigt. Das liegt unter anderem daran, dass Kunden zu billigeren Angeboten wie der Flirt-App Tinder abwandern.

Studie: Partner- und Dating-Börsen im Vergleich

Einsame Herzen gibt es in Österreich genug: Unter den 8,5 Millionen Einwohnern sollen 1,6 Millionen Singles sein; die Zahl der Alleinlebenden nimmt dramatisch zu: Allein in den letzten beiden Jahren ist die Zahl der Ein-Personen-Haushalte um 54.000 gestiegen. Alleine bleiben möchte wohl kaum jemand, daher bewegen sich 1,3 Millionen österreichische Alleinstehende regelmäßig im Internet – und bilden so die Zielgruppe der Datingportal-Branche. Zusätzlich tummeln sich hier rund 25 Prozent der Interessenten – meist Männer -, die offiziell noch „in einer Beziehung sind“.

Die Bandbreite der Anbieter ist inzwischen recht groß; für so gut wie jeden Geschmack wurde das passende Portal geschaffen. Ein kleiner Überblick:

Klassische Kontaktanzeigen-Portale
Mainstream-Services für die eigenverantwortliche Suche, oft mit Chat, mittleres Preissegment
Top-3: FriendScout24, Neu.at, Zoosk

Online-Partneragenturen
Vermittlung von Lebenspartnern auf Basis paarpsychologischer Matchingverfahren, gehobenes Preissegment
Top-3: eDarling.at, Elitepartner.at, Parship.at

Social-Dating
Überwiegend auf mobilen Geräten genutzte Flirtservices mit jungem Publikum, unteres Preissegment (Freemium)
Top-3: Badoo, Lovoo, Tinder

Adult-Dating
Datingportale für erotische Kontakte (Casual-Dating, Seitensprünge, Swinger, Fetisch)
Top-3: C-Date.at, Joyclub.at, Secret.at

Nischen-Singlebörsen
Spezialisiert auf engere Zielgruppen wie Senioren, Alleinerziehende, Mollige, Homosexuelle etc.

In Österreich gibt es einige Hundert dieser Portale, die meisten sind jedoch kleine Kontaktanzeigen-Seiten. Immerhin 19 Anbietern ist es inzwischen gelungen, über 100.000 Mitglieder zu gewinnen. Abgesehen von Love.at und Websingles.at wird die Szene allerdings von ausländischen, vornehmlich deutschen Anbietern beherrscht. Weitere Details zu den einzelnen Singlebörsen unter diesem Link.

Steigende Userzahlen, stagnierender Umsatz

Der Boom der Internet-Partnersuche begann in Österreich im Jahre 2002; in diesem Jahr waren erstmalig mehr als 100.000 Single-Profile im Netz. Inzwischen hat sich diese Zahl auf 680.000 vervielfacht, besagt eine aktuelle Studie der Plattform singleboersen-vergleich.at .

Die schlechte Nachricht für die Branche lautet jedoch, dass trotz deutlich gestiegener Userzahlen der Branchenumsatz stagniert, mit 17,2 Millionen Euro lag er 2013 auf einem ähnlichen Niveau wie 2011 (16,9 Millionen Euro). Auch für 2014 erwarten die Studienautoren keine signifikante Steigerung – weil „die Monetarisierung der Mitglieder aufgrund verbesserter Konsumentenschutz-Regelungen und mündigerer Kunden“ immer schwieriger wird; und weil klassische Kontaktanzeigen-Marktplätze Abwanderungsbewegungen zu günstigeren Social-Dating-Playern verzeichnen.

A propos Konsumentenschutz: Format.at hatte anlässlich des Valentinstags 2014 bereits vor hinterhältigen Tricks der Partnerbörsen gewarnt. Tipps zum richtigen Umgang mit Partnerbörsen gibt format.at unter diesem Link.

Social und Mobile sind nur ein kleines Lüftchen

Trotz aller Aufregung rund um Social und Mobile wird der Markt allerdings weiterhin von den etablierten Angeboten beherrscht, betonen die Studienautoren: Die „Big 5“ der Branche -
c-date.at, edarling.at, elitepartner.at, FriendScout24.at und parShip.at - erzielen zusammen über 60 Prozent des Gesamtumsatzes.

Sowohl den neuen Social-Dating-Playern als auch Flirt-Apps wie tinder ist es bislang in erster Linie über Facebook und die App-Stores gelungen, sehr schnell und auf kostengünstige Weise eine große Reichweite zu erlangen. „Sie müssen nun zeigen, dass sie sich auch langfristig stabilisieren können“, heißt es in der Studie.

So oder so: Für jeden Kundenkreis gibt es das richtige Angebot. Und sogar Nischenanbietern winkt das lukrative Geschäft – sofern sie sich nicht unnötig geographisch einschränken.

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