Das Ende der "Flatrate-Kultur"?

Der Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent hält den Ausbau der Breitbandnetze für schnelles Internet mit den heutigen Daten-Pauschaltarifen der Telekommunikationsunternehmen für nicht finanzierbar.

Das Ende der "Flatrate-Kultur"?

"Mit der heutigen Flatrate-Kultur wird es keinen Breitbandausbau geben", sagte Wilhelm Dresselhaus, Deutschlandchef von Alcatel-Lucent den "VDI nachrichten". Das derzeitige Modell der Telekommunikationsbranche mit Pauschalen für unbegrenzte Datennutzung behindere den Breitbandausbau. Dies lasse sich "durch Volumentarifierung ändern", also wenn Endkunden Kosten je nach verbrauchtem Datenvolumen berechnet werden.

Dresselhaus hält Tempobremsen für schnelles Internetsurfen bei Erreichen eines bestimmten Datenvolumens, wie sie etwa von der Deutschen Telekom im April angekündigt wurden, für gerechtfertigt. Bei Flatrate-Modellen zahlten Normalnutzer "für Vielnutzer die Zeche mit", sagte Dresselhaus. Daher sei es gerechtfertigt, wenn Vielnutzer "einige Euro mehr zahlen".

Investitionen, aber keine steigenden Einnahmen

Beim schnellen Surfen über das Handy seien Tempobremsen ab einem bestimmten verbrauchten Datenvolumen längst Realität, sagte Dresselhaus. Grundsätzliches Problem der Kommunikationsanbieter sei, dass diese "massiv investieren", um ihr Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig stünden diesen Investitionen nicht zwingend auch steigende Einnahmen gegenüber.

Die Deutsche Telekom hatte im April angekündigt, künftig die Geschwindigkeit von Internetanschlüssen zu drosseln, wenn ein bestimmtes monatliches Datenvolumen erreicht ist - ähnlich wie dies bei Handyanschlüssen bereits heute der Fall ist. Diese Ankündigung hatte einen Proteststurm von Verbrauchern und in Teilen der Wirtschaft ausgelöst. Technisch umgesetzt werden soll die Tempobremse voraussichtlich erst 2016, gilt aber bereits für alle seit Mai abgeschlossenen Neuverträge bei der Telekom.

Dt. Telekom bremst sich ein

Die Deutsche Telekom ruderte mittlerweile ein Stück zurück und kündigte an, die Anschlussgeschwindigkeit bei Erreichen der Volumengrenzen weniger stark zu drosseln als ursprünglich geplant. Zudem will der Konzern bis zur technischen Umsetzung der Drosselung 2016 prüfen, die Volumengrenze bei steigendem allgemeinen Datenverbrauch der Endkunden nach oben zu setzen.

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