"Berlin soll zum Sillicon Valley in Europa werden"

Laut Rösler wird Berlin aber ohnehin in einem Atemzug mit Städten wie London oder Tel Aviv genannt. Lediglich am nötigen Pioniergeist fehle es Deutschland.

"Berlin soll zum Sillicon Valley in Europa werden"

“Berlin hat einen guten Namen in der IT-Gründerszene und wird in einem Atemzug genannt mit London und Tel Aviv. Mit unseren Firmen müssen wir uns nicht verstecken”, sagte Rösler am Donnerstag im Interview mit Bloomberg News. “Unser Ziel sollte sein, dass Berlin als innovativer Gründerstandort in Europa die Nummer eins wird.” Die Hauptstadt habe “eine kritische Masse an kreativem Potenzial” erreicht und biete zudem “deutlich günstigeren Wohn- und Gewerberaum als London”, sagte Rösler.

Deutschland fehlt “Pioniergeist”

Deutschland fehle allerdings mitunter noch der “Pioniergeist”, den man an einem Ort wie Silicon Valley finde, sagte der FDP-Chef. Ein Hauptanliegen seiner Politik sei, “bei uns wieder eine Unternehmerkultur mit aufzubauen, die sich etwas zutraut und in der Scheitern nur dann schlimm ist, wenn man danach nicht wieder aufsteht”, sagte Rösler.

Auch im Silicon Valley “kochen die nur mit Wasser”, wenn es um kreative Ideen gehe, sagte er weiter. “Klar, je mehr Startups sie haben, desto höher die Chance, dass einige sehr erfolgreich werden.” Dementsprechend müsse es das Ziel sein, künftig auch in der Hauptstadt möglichst viele Startups anzusiedeln. “Wir wollen, dass deutsche Startups in Deutschland Erfolg haben und hier die Szene stärken, nicht unbedingt, dass sie in die USA gehen”, so Rösler.

Rösler vor Ort

Rösler war im Mai ins kalifornische Silicon Valley gereist, um amerikanische Investoren auf die IT-Szene in Deutschland aufmerksam zu machen. In Berlin haben sich in den vergangenen Jahren eine Reihe von Internet-Unternehmen wie SoundCloud oder Zalando GmbH angesiedelt, so dass die “New York Times” im September 2011 Berlin-Mitte als “Silicon Alley” bezeichnete.

Deutschland laufe im IT-Bereich Gefahr, “in bestimmten Bereichen den Anschluss zu verlieren”, warnte Rösler. So werde etwa auf dem Smartphone-Markt “kein einziges Handy mehr” in Deutschland gebaut. Damit verpasse das Land aber auch anderswo den Anschluss, weil die in Smartphones verwendete Technik auch auf vielen anderen Feldern gebraucht werde.

“Es geht also darum, langfristig Wertschöpfungsketten zu erhalten”, sagte Rösler. “Wir brauchen auch in Deutschland einen richtig großen Leuchtturm.” Aber wie man am Beispiel Twitter sehe, “kann da sehr schnell was wachsen”.

Es sei Aufgabe der Politik “einen neuen Internet-Giganten aufzubauen”

Sicher sei es nicht Aufgabe der Politik, “einen neuen Internet-Giganten aufzubauen”, sagte der FDP-Chef. Ebenso wenig lasse sich auf die Internetbranche übertragen, “was wir bei Airbus oder Galileo gesehen haben”. Vielmehr gehe es darum, in Deutschland “die optimalen Wachstums- und Rahmenbedingungen für Hightechunternehmen” zu schaffen. Dazu gehörten eine entsprechende Infrastruktur sowie “ein Finanzierungssystem für junge Startups”. Das deutsche “Sparkassen-, Volksbanken- und Raiffeisensystem” sei nicht geeignet für den IT-Bereich, wo man “einmal oder zweimal scheitert, um erst beim dritten Mal groß rauszukommen”.

Als Reaktion auf die NSA-Affäre hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits in der vergangenen Woche gefordert, als Alternative zu amerikanischen Internetkonzernen europäische Projekte zu fördern. In diesem Zusammenhang hatte Merkel wiederholt auf die Beispiele von Airbus SAS und Galileo verwiesen. Airbus SAS wurde in den sechziger und siebziger Jahren mit Beteiligung mehrerer europäischer Staaten gegründet und mit Milliarden subventioniert. Mittlerweile ist das Unternehmen hinter Boeing Co der weltweit zweitgrößte Flugzeughersteller.

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