Haushaltsversicherungen-Test: Schutz vor dem Untergang
Damit aus einem Wasserschaden kein Weltuntergang wird, gibt es Haushaltsversicherungen Die Gesellschaft für Verbraucherstudien hat sie getestet. Sieger: Der Onlineanbieter Zurich Connect.
Es muss ja nicht gleich so schlimm kommen, dass die ganze Wohnung unter Wasser steht. Aber gegen Schäden in Eigenheim oder Wohnung sind die Österreicher generell gerne abgesichert: Die Haushaltsversicherung und die damit verbundene Haftpflichtversicherung gelten als die wichtigsten Absicherungen überhaupt. Anlass für die Gesellschaft für Verbraucherstudien ÖGVS, Haushaltsversicherungen und ihre Anbieter auf den Prüfstand zu stellen.
Getestet wurden die angebotenen Tarife (was wird angeboten, und wie viel kostet es?), Transparenz und Komfort (kennt man sich aus, sind die Bedingungen klar und verständlich?) und Kundendienst (wurden die Anfragen der Tester schnell und kompetent beantwortet?).
Verglichen wurden insgesamt 14 Versicherer, am besten schnitt Zurich Connect ab, die Onlinemarke der ZürichVersicherung, gefolgt von der VAV. Beide erreichten fast 90 von 100 möglichen Prozenten (siehe Tabelle rechts oben). Am unteren Ende der Skala finden sich die Kärntner Landesversicherung und die Niederösterreichische Versicherung mit jeweils rund 70 Prozent. Etwas besser schnitten Grazer Wechselseitige, Ergo und Merkur ab.
Sieg für den Frühstarter
Dass mit Zurich Connect ausgerechnet eine reine Onlineversicherung das Ranking anführt, ist nur auf den ersten Blick überraschend. Zurich ist mit seinem Onlineangebot bereits seit über 20 Jahren am Markt und war damit einer der ersten Anbieter im Netz.
Bereits 2015 und 2016 lag das Unternehmen daher an die Spitze. "Wir schulen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufend und fragen die Kundenzufriedenheit ab, stets mit guten Werten", sagt Zürich-Vorstandschefin Andrea Stürmer. Der Einsatz lohnt sich: In der Kategorie "Kundendienst" erreicht Zurich Connect mit 95 Prozent Platz eins, gefolgt von der VAV und muki.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis: "Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Beitragshöhen der Versicherer", sagt Studienleiterin Katja Likowski, "bei einem Wechsel in einen günstigeren Tarif lassen sich bis zu zwei Drittel sparen. Die Höhe der Einsparungen ist dabei unabhängig von Region und Wohnungsgröße."
Um die Tarife vergleichen zu können, fragte die ÖGVS drei Beispielfälle an, die sich jeweils nach Haushalts-und Wohnungsgröße unterschieden. Als günstigster Anbieter entpuppt sich dabei Zurich, die sogar günstigere Konditionen als die eigene Onlinemarke anbietet. Nur knapp schlechter schneidet die Oberösterreichische Versicherung ab.
Nicht nur der Preis zählt
Doch der Preis ist nicht alles, gerade bei Versicherungen steckt der Teufel im Detail. "Wer sich für einen neuen, günstigeren Tarif entscheidet, sollte genau beachten, welche Leistungen damit verbunden sind", warnt Likowski, "gerade die günstigen Anbieter schneiden hier oft schlechter ab." So schließen einige Tarife Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit entstanden sind, zum Beispiel die längere Abwesenheit von der Wohnung bei laufender Waschmaschine, aus. Manche Angebote haben weltweite Deckung, andere nur in Europa, was gerade bei der Haftpflicht wichtig sein kann.
Um diese Unterschiede zu erkennen und das für sich wirklich passende Angebot zu finden, sind Transparenz und Übersichtlichkeit bei den Angeboten besonders wichtig - deshalb gibt es auch eine eigene Kategorie im Vergleichstest. Insgesamt fiel die Bilanz dabei eher ernüchternd aus: Nur 61 Prozent aller Mail-Anfragen wurden korrekt beantwortet. "Deutlich besser schlugen sich die Hotline-Mitarbeiter, die 91 Prozent der Probleme richtig lösen konnten", sagt Studienautorin Likowski.
Überragend schnitten in dieser sensiblen Kategorie VAV mit 100 und Zurich Connect mit 99,5 Prozent ab -mehr geht nicht. Schwache Noten gab es für die Niederösterreichische Versicherung, Merkur und Kärntner Landesversicherung.
"Menschen von heute wollen ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis und einen einfachen, modernen Zugang zum Versicherungsunternehmen", ist VAV-Chef Norbert Griesmayr überzeugt, "daran arbeiten wir konsequent."

Über alle Kategorien schnitt Zurich Connect am besten ab.
Sieger Zürich will seinen Titel jedenfalls verteidigen. "Wir setzen weiter auf Kompetenz und Innovation", sagt Stürmer, "so bieten wir seit einiger Zeit attraktive Deckungen für das Smart Home an. Dazu zählen die Versicherung von Unterhaltungselektronik oder von Bus-Systemen für moderne Haustechnik. Und wer mal eine Kerze unbeaufsichtigt lässt und dadurch einen Brand verursacht, ist bei uns auch versichert."