Eine Haushaltsversicherung hilft im Ernstfall nicht nur bei Verlust oder Beschädigung des in der Wohnung befindlichen Eigentums durch Diebstahl, Feuer, Sturm oder Wasserschäden, sondern bietet auch Haftpflichtschutz.
Die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien hat in Kooperation mit dem Magazin trend und dem Tarifvergleichsportal durchblicker.at zwölf Haushaltsversicherungsanbieter verglichen.
Die folgenden Versicherer wurden getestet:
- Allianz
- Donau Versicherung
- ERGO
- Grazer Wechselseitige Versicherung
- HDI
- Helvetia
- Merkur Versicherung
- muki
- VAV
- Wüstenrot
- Zurich
- Zurich Connect
Im Vorjahr kassierten in Österreich aktive Assekuranzen für Haushaltsversicherungen insgesamt 684 Millionen Euro an Prämien. Etwas mehr als 40 Prozent davon floss an Schadenersatzleistungen an Kunden zurück. Damit haben die Anbieter etwa im Vergleich zu 2013 ein gutes Geschäft gemacht. Damals mussten auch wegen des Jahrhundert-Hochwassers für Schadenersatzleistungen rund die Hälfte der kassierten Prämien an Versicherungsnehmer ausbezahlt werden.
Stichwort auszahlen: Für jene, die ihr Hab und Gut versichern wollen, zahlt sich auch bei Haushaltsversicherungen der Vergleich aus. Einen guten Überblick über Stärken und Schwächen der Assekuranzen liefert die "Studie Haushaltsversicherer 2016, Audit Tarife und Servicequalität" der Gesellschaft für Verbraucherstudien ÖGVS. Im Zuge der Studie wurden die Leistungen von zwölf in Österreich tätigen Anbietern von Haushaltsversicherungen überprüft.
Im ÖGVS-Urteil sind Tarife, Leistungen und Vertragslaufzeit mit 60 Prozent am höchsten gewichtet. Aspekte zu Transparenz wie Informationen zu den wichtigsten Versicherungs- und Vertragsbedingungen und die Benutzerfreundlichkeit der Website gehen mit 20 Prozent in die Bewertung ein. Ebenso mit 20 Prozent ist die Qualität des Kundendienstes im Testergebnis gewichtet.
Gesamtsieger
Die Zurich Connect, die Internet-Assekuranz der Zurich Versicherung, erfüllt die Kriterien am besten und wird Testsieger. Nach der VAV, die es im Gesamtranking auf Platz zwei schafft, kommt die Zurich Versicherung mit der herkömmlichen Vertriebsschiene über Filialen und Vermittler auf Platz drei. ÖGVS-Projektleiterin Katja Likowski:

"Zurich Connect überzeugt mit Bestwerten bei Transparenz und Komfort, beim E-Mail-Kundendienst sowie mit Toptarifen. Die VAV punktet mit der transparentesten Website, guten Tarifen und einer kostenlosen Kundenhotline."
Die Zurich offeriert wiederum die beste Mischung aus Prämien und Tarifleistungen im Test. Zurich-Vorstand Kurt Möller: "Immer mehr Menschen decken ihren Bedarf für Waren und Dienstleistungen über das Internet ab oder informieren sich online. Das trifft zunehmend auch auf Versicherungsprodukte zu. Onlinekunden erwarten transparente und unkomplizierte Abwicklung, und ich denke, wir machen das ganz gut." Bei der Qualität des Kundendienstes kommt die Ergo im ÖGVS-Test am besten weg.

Bis zu 63 Prozent Prämienersparnis
Laut ÖGVS-Analyse können Kunden bei Haushaltsversicherungen ein großes Sparpotenzial heben. ÖGVS-Expertin Likowski: "Durch den Wechsel in den günstigsten Tarif erreicht die Prämienersparnis bis zu 63 Prozent. Die Höhe der Einsparungen ist unabhängig von Region und Größe des Wohnraums." Das lässt sich an den Auswertungen für drei Musterfälle festmachen. So verrechnet die Allianz für die Haushaltsversicherung einer einfach eingerichteten 40 Quadratmeter großen Single-Wohnung mit 45 Euro die günstigste Jahresprämie. Bei der Ergo ist die Prämie im gleichen Musterfall mit 100 Euro mehr als doppelt so hoch.
Höher fällt die Differenz bei der Haushaltspolizze für eine 90 Quadratmeter große Mietwohnung aus, bei der die Versicherungssumme 1,5 Millionen Euro beträgt und die mit maximalem Selbstbehalt sowie der Deckung von Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wurden, versehen ist: In diesem Fall zahlen Versicherungsnehmer bei der Zurich 87 Euro Jahresprämie - der teuerste Anbieter stellt rund 234 Euro in Rechnung.

Einen ähnlich großen Unterschied stellten die ÖGVS-Tester bei der Prämie für ein gemietetes 150 Quadratmeter großes Einfamilienhaus fest, das mit komfortabler Einrichtung ausgestattet ist. Für dieses Objekt liegt die Bandbreite der Haushaltsprämien zwischen 119 Euro und 276 Euro im Jahr.
Wer in einen günstigeren Tarif wechseln will, sollte darauf achten, welche Leistungen eine Polizze abdeckt. ÖGVS-Expertin Likowski: "Gerade die günstigen Tarife schneiden oft schlechter ab." So fehlt etwa in einigen Tarifen eine Versicherung von Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit entstanden. Auch die Höchstbeträge, zu denen Schmuck und Bargeld versichert sind, variieren. Unterschiede finden sich zudem in der Haftpflichtdeckung, etwa wenn Schadenersatzansprüche Dritter bestehen.

Darüber hinaus lohnt es sich, auf die Höhe der Versicherungssumme zu achten. Ergo-Vorstandsmitglied Christian Sipöcz: "Bei einer Haushaltsversicherung ist es ratsam, den zu versichernden Wert möglichst gut zu bestimmen. Neben der Wohnungsgröße ist auch die Ausstattungskategorie relevant. Je nachdem ob eine Wohnung minimalistisch oder sehr großzügig eingerichtet ist, kann die Versicherungssumme und damit auch die Prämie variieren."
Die Ergebnisse des Tests sind gegen 1.490 Euro Schutzgebühr zuzüglich Umsatzsteuer unter info <AT> qualitaetstest.at erhältlich.