Österreichs beste Unfallversicherer 2018
muki Versicherung gewinnt vor Zurich und VAV den ÖGVS-Test zu Unfallversicherungen. Bei Prämien und Leistungen weichen die Angebote der Assekuranzen stark voneinander ab.
Knapp 785.000 Menschen verletzten sich im Vorjahr so schwer, dass sie eine Spitalsbehandlung brauchten. Rund drei Viertel der Unfälle passierten in der Freizeit. Katja Likowski, Projektleiterin der Gesellschaft für Verbraucherstudien ÖGVS: "Die gesetzliche Unfallversicherung leistet bei Freizeitunfällen meist nur unzureichend."
Das fällt bei Langfristfolgen wie etwa Invalidität besonders ins Gewicht. Denn das finanzielle Risiko nach Unfällen kann wegen Verdienstausfällen oder Ausgaben für Umbaumaßnahmen an Wohnung oder Haus hoch sein. Abhilfe gegen pekuniäre Not schafft eine private Unfallversicherung. Welche Anbieter dabei führend sind, hat ÖGVS in der "Studie Unfallversicherer 2018" analysiert.
Zur Bewertung der Tarife zog die ÖGVS zwei Musterfälle heran. Einmal handelt es sich um eine Bürokauffrau, die bei 100 Prozent Invalidität eine Einmalleistung von 500.000 und im Todesfall 10.000 Euro erhalten soll. Zusätzlich sollen Kosten für Bergung und Rückholung sowie kosmetische Operationen gedeckt sein.
Als zweiter Musterkunde wurde ein KFZ- Mechaniker herangezogen, dem die gleichen Leistungen wie der Bürokauffrau zustehen, bei dem die Einmalleistung bei 100 Prozent Invalidität aber nur 250.000 Euro beträgt. Im Zuge des Tests stellte ÖGVS zehn Assekuranzen auf den Prüfstand. In das Urteil fließen Tarife, Leistungen und Vertragsbedingungen mit einem Gewicht von 60 Prozent ein. Transparenz wird ebenso wie Kundendienstqualität zu je 20 Prozent berücksichtigt.
Testsieger muki
Aus dem ÖGVS-Test geht muki als Sieger hervor. Zurich und VAV Versicherung folgen auf den Plätzen. ÖGVS-Expertin Likowski: "muki überzeugt mit guten Tarifen und einer sehr transparenten Website. Zurich punktet mit den besten Tarifen. Die VAV schnürt ein gutes Gesamtpaket." Bei den Prämien zeigen sich große Unterschiede. So liegt die Jahresprämie bei der VAV im Fall der Bürokaufrau bei knapp 131 Euro. Die ERGO ist mit rund 252 Euro am teuersten.

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Beim KFZ-Mechaniker verrechnet die Kärntner Landesversicherung mit 105 Euro am wenigsten, die VAV mit 321 Euro am meisten. Wer eine Unfallversicherung rein auf Basis eines Prämienvergleichs wählt, ist aber auf dem Holzweg. ÖGVS-Expertin Likowski: "Die Preisunterschiede gehen oft mit Leistungsunterschieden einher. Der teuerste Tarif für die Bankkaufrau leistet im Vergleich zum günstigsten zwar nicht in jedem Fall das Doppelte, zahlt aber bei bestimmten Invaliditätsgraden deutlich mehr und enthält Zusatzleistungen."
Darüber hinaus unterscheidet sich je nach Tarif die Gliedertaxe. Darin ist definiert, welchem Invaliditätsgrad der Verlust von Gliedmaßen, des Gehörs, eines Auges oder eines Organs entspricht. Für den Verlust eines Arms setzen die Assekuranzen zwischen 70 und 80 Prozent Invalidität an. Der Verlust der Sehkraft auf einem Auge wird mit 35 bis 50 Prozent Invalidität gleichgesetzt.
Die Unterschiede schlagen sich auf die Einmalleistungen nieder. Diese liegen bei der Bürokauffrau Im Falle von 100 Prozent Invalidität zwar stets bei 500.000 Euro. Bei 70 Prozent Invalidität sind es aber je nach Versicherer zwischen 135.000 und 375.000 Euro; bei 30 Prozent werden zwischen 35.000 und 93.800 Euro bezahlt.

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Die Ergebnisse des ÖGVS-Tests sind gegen 1.490 Euro Schutzgebühr zuzüglich USt. unter info <AT> qualitätstest.at erhältlich.
Die Geschichte ist der trend-Ausgabe 28-29/2018 vom 13. Juli 2018 entnommen.