ÖGVS-Test: Private Vorsorge nach Maß
Die BKS Bank entscheidet unter überregional tätigen Filialbanken den ÖGVS-Test zur privaten Pensionsvorsorge für sich. Bei der Bedarfsermittlung haben viele Institute noch Aufholbedarf.
Wie es mit der staatlichen Pension langfristig weitergeht, ist ungewiss. Fakt ist jedoch, dass sich die Lücke zwischen dem Einkommen im Erwerbsleben und der Rente vom Staat mit einer privaten finanziellen Vorsorge schließen lässt. Der Haken: Das Angebot von Produkten zur Altersvorsorge ist sehr groß. Das macht umfangreiche Beratung zum Schlüsselfaktor für das finanzielle Auskommen im Alter.
Herta Stockbauer, Vorstandschefin der BKS Bank: "Ähnlich wie bei der Gesundheitsvorsorge ist es empfehlenswert, sich bereits in jungen Jahren Gedanken über eine passende private Altersvorsorge zu machen. Eine lange Ansparphase macht es möglich, die Pensionslücke mit leistbaren monatlichen Beträgen zu schließen." Im Idealfall soll man sich laut der Expertin zu Beginn der Laufzeit für ein dynamisches Vorsorgeprodukt entscheiden. Stockbauer: "Aufgrund der langen Laufzeit können Schwankungen ausgeglichen werden. Zusätzlich ist ein langfristig profitabler Zugang zum Kapitalmarkt möglich."
Welche Institute bei Anlageberatung und Service den richtigen Mix offerieren, hat die Gesellschaft für Verbraucherstudien ÖGVS mit der Studie "Private Pensionsvorsorge Filialbanken 2019" überprüft. Im Zuge der Analyse wurden die Leistungen von sechs österreichweit tätigen Banken und 14 in Wien, Graz und Linz aktiven Instituten analysiert.
Im Testurteil von ÖGVS spielt die Beratungsqualität mit einer Gewichtung von 60 Prozent die Hauptrolle. Aspekte zum Service sind im Gesamtergebnis mit 30 Prozent gewichtet.
Unter den überregional tätigen Instituten wird die BKS Bank Testsieger. Auf den Plätzen folgen Bank Austria und Oberbank. ÖGVS-Projektleiterin Christina Berger:

"Die BKS Bank überzeugt mit dem besten Service und sehr gutem Ambiente. Die Bank Austria zeigt die beste Beratung und guten Service. Die Oberbank überzeugt mit guter Beratung und gutem Service." In der Auswertung regional aktiver Institute macht die BKS Bank auch in Wien das Rennen. In Graz erzielt die Hypo Steiermark die besten Werte, in Linz ist die Bank Austria führend.
Bei der Bedarfsermittlung zeigen sich Schwächen. Die Bankmitarbeiter fragten zwar fast immer nach, wie viel Kunden monatlich für Einzahlungen aufwenden können. Bisher angespartes Vermögen wurde jedoch nur in etwas mehr als der Hälfte der Beratungsgespräche eruiert. ÖGVS-Expertin Berger: "Das für eine Bedarfsanalyse wichtige Thema kundenseitig bestehender finanzieller Verpflichtungen wurde gar nur in 28 der 78 geführten Beratungsgespräche thematisiert."

Meist wurde ein konkretes Vorsorgeprodukt empfohlen. Bei der Erklärung der Zusammensetzung eines oder mehrerer Anlageprodukte samt Informationen zur Laufzeit schnitten die Banken laut ÖGVS gut ab. Dagegen kam nur selten zur Sprache, was bei einer möglichen Erwerbsunfähigkeit oder bei vorzeitigem Pensionsantritt passiert.
Erstaunt waren die Tester zudem, dass das Thema Inflation häufig ausgeklammert wurde. Nur in 46 der 78 Fälle erläuterte der Bankberater, dass der letztlich ausgezahlte Betrag in Zukunft einen geringeren Wert haben könnte. Bei etwa drei Viertel der Beratungen wurde Kunden ein schriftliches Angebot ausgehändigt oder nachträglich per Mail zugeschickt. Jedoch sprach der Berater im Erstgespräch nur in etwa der Hälfte der Fälle von sich aus an, ob und welche Nebenkosten anfallen.
Die Test-Ergebnisse sind gegen 1.490 Euro Schutzgebühr zuzüglich USt. unter info <AT> qualitätstest.at erhältlich.