ÖGVS-Test: Österreichs beste Rechtschutzversicherungen
Zurich Connect gewinnt vor Zurich und ARAG den ÖGVS-TEST zu Rechtsschutzversicherungen. Mittels Anbieterwechsel kann die Rechtsschutzprämie um bis zu 75 Prozent gedrückt werden.
Rechtsstreitigkeiten können ausufern und hohe Kosten nach sich ziehen. Wer seine Rechte durchsetzen will und sich finanziell schadlos halten möchte, ist deshalb gut beraten, eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Welche Assekuranzen dabei die besten Angebote schnüren, hat die Gesellschaft für Verbraucherstudien ÖGVS im Zuge der "Studie Rechtsschutzversicherer 2020" überprüft.

Dafür wurden die Leistungen von 15 Assekuranzen verglichen. Im ÖGVS-Testergebnis sind Rechtsschutzprämien und Tarifleistungen mit 60 Prozent am höchsten gewichtet. Aspekte zu Transparenz und Komfort wie der Ausweis wichtiger Versicherungs-und Vertragsbedingungen sowie die Nutzerfreundlichkeit der Anbieterwebsites sind im Testurteil zu 20 Prozent berücksichtigt. Mit ebenso 20 Prozent geht die Kundendienstqualität in das Testurteil ein.
Die Online-Assekuranz Zurich Connect erfüllt die Kriterien am besten und wird Testsieger, gefolgt von Zurich und ARAG. Zurich Connect überzeugt auch mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis aller untersuchten Tarife sowie der besten Transparenz und dem komfortabelsten Webauftritt. Bei der Qualität des Kundendienstes schneidet Uniqa am besten ab.
Großes Sparpotenzial
Bei der Analyse der Tarife stellt ÖGVS auf Musterfälle für Kfz-und Privatrechtsschutzpolizzen ab. ÖGVS-Projektleiterin Anja Wiedom: "Bei den von den Versicherungen verrechneten Prämien zeigen sich große Unterschiede. Durch einen Wechsel in den günstigsten Tarif lassen sich bei der Privatrechtsschutzversicherung bis zu 74 Prozent der Jahresprämie sparen. Bei einer Kfz-Rechtschutzpolizze erreicht das Einsparpotenzial bis zu 75 Prozent."

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Wer zwecks Prämienersparnis den Anbieter wechseln will, sollte beachten, welche Leistungen eine neue Polizze aufweist. ÖGVS-Expertin Wiedom: "Nicht alle günstigen Tarife sind mit einem geringeren Leistungsspektrum verbunden. Oft werden jedoch nicht alle Eventualitäten abgedeckt. Wer umfassenden Schutz will, sollte nicht nur auf den Preis schauen." So fehlt etwa bei der Kfz-Rechtsschutzversicherung in einigen Tarifen der sogenannte Lenker-Rechtsschutz, der Schutz beim Fahren fremder Fahrzeuge bietet. Unterschiede finden sich auch in der Versicherungssumme. Während Roland Rechtsschutz bis zu 275.000 Euro ersetzt, zahlen HDI, die Kärntner Landesversicherung sowie Wüstenrot nur maximal 100.000 Euro.
Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich auch beim Privatrechtsschutz. Die Kosten für eine außergerichtliche Schlichtung durch einen Mediator werden nur von zehn der 15 Assekuranzen übernommen. Die Versicherungssummen für die Privatrechtsschutz-Tarife variieren zwischen 80.000 Euro bei Helvetia und 275.000 Euro bei Roland Rechtsschutz. Bezüglich Transparenz und Komfort wurde erfasst, wie übersichtlich zentrale Informationen auf den Webseiten der Versicherer ersichtlich sind.
Detaillierte Versicherungsbedingungen zu angebotenen Rechtsschutz- Tarifen sind nur bei etwas mehr als der Hälfte der Anbieter verlinkt. Positiv ist, dass nahezu alle Anbieter die in ihren Rechtsschutzversicherungen enthaltenen Leistungen ausführlich aufführen und verständlich erklären. Bei Anfragen per Telefon war laut ÖGVS die Kompetenz der Kundendienstmitarbeiter häufig mangelhaft.

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Die Test-Ergebnisse sind gegen 1.490 Euro Schutzgebühr zuzüglich USt. unter info <AT> qualitätstest.at erhältlich.