7,2 Millionen Steuern hinterzogen: Neun Millionen oder 20 Monate Strafe
Ein Oberösterreicher soll 18 Mio. Liter Treibstoff gepanscht haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.Der Richter stellte eine Fußfessel in Aussicht.

Steuern hinterziehen, kann teuer werden. Ein 47-jähriger Oberösterreicher, der Mineralölsteuer in der Höhe von 7,2 Mio. Euro hinterzogen haben soll, ist am Mittwoch im Landesgericht Ried zu einer Strafe von neun Mio. Euro oder ersatzweise 20 Monaten Haft - beides teilbedingt - verurteilt worden. Er soll als Geschäftsführer einer Mineralölfirma über Jahre Diesel gepanscht haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Durch Mix aus Diesel, Kerosin und Schmieröl 7,2 Millionen Euro erspart
Der Angeklagte mischte laut Staatsanwaltschaft Diesel mit Kerosin und Schmieröl. Insgesamt 18 Mio. Liter Treibstoff konnte er so billiger verkaufen und dabei Steuern in der Höhe von 7,2 Mio. Euro "sparen". Die Erlöse steckte er nicht in die eigene Tasche, sie blieben im Unternehmen. Die Argumentation des Mannes, dass sich die Qualität des Treibstoffes möglicherweise sogar verbessert habe, wurde vor Gericht verneint. Das Gemisch beinhaltete laut Experten mehr Schwefel, was schlecht für den Motor sei. Aufgeflogen ist die Sache, weil die Konkurrenz die niedrigen Preise bemerkt hatte. Es folgte eine Behördenkontrolle, bei der die Geschäftspraxis zutage kam.
Der unbescholtene 47-Jährige war vor Gericht umfassend geständig. Er wurde nach dem Finanzstrafgesetz zu drei Mio. Euro Geldstrafe oder ersatzweise 16 Monaten Haft verurteilt, beides zur Hälfte bedingt. Zusätzlich erhielt er eine Wertersatzstrafe von sechs Mio. Euro oder vier Monaten. Insgesamt käme dabei eine unbedingte Freiheitsstrafe von zwölf Monaten zusammen. Laut Richter hat der Angeklagte gute Chancen, sie mit einer Fußfessel verbüßen zu können. Der Mann erbat sich Bedenkzeit.