Hochsommer in Stockholm - Die Leichtigkeit des Seins
Stockholm ist die perfekte Stadt, um einige Hochsommertage zu verbringen. Eine Fahrt in die Schären sollte ganz oben auf jeder To-do-Liste stehen.

An Hochsommertagen gibt es vermutlich in ganz Europa keinen besseren Ort, um eine entspannte, unterhaltsame Zeit zu verbringen, als Stockholm. Die Helligkeit, die Sonne, die scheinbar gar nicht untergeht, das Blau des Himmels und des Wassers, die bezaubernde Architektur, die vielen Inseln, die schönen Menschen, die so gut wissen, wie man sich gut kleidet. Dann entdeckt man hier eine nahezu mediterran anmutende, flirrende Leichtigkeit und Lebenslust, die ihresgleichen suchen. So südlich wie sich Stockholm im Sommer gibt, so südlich kann keine Stadt in Europas Süden sein.
Ein perfekter Hochsommertag beginnt auf der Terrasse des Hotels Skeppsholmen auf der gleichnamigen Insel. Wenn man aufblickt, sieht man die Schiffe, die aus dem Hafen vor Gamla Stan, der Altstadt, auslaufen. Die Sonne steht bereits hoch und das Frühstück ist ein Traum. Es gibt dieses skandinavische Brot (Sauerteig!), das schnell süchtig macht, herrlich cremige Butter und köstliche Marmelade von Beeren, deren Namen man noch nie gehört hat. Die Insel Skeppsholmen gehörte einst der schwedischen Marineinfanterie, heute ist sie eine ruhige, beschauliche Museumsinsel mitten in der Stadt. Hier befindet sich zum Beispiel das sehr sehenswerte Moderna Museet.
Heute aber lassen wir Museen, Boutiquen und andere urbane Attraktionen außen vor und gehen über eine Brücke zum Grand Hôtel. Hier legen die Schiffe ab, die raus in die faszinierende Inselwelt vor Stockholm fahren. Angeblich sind es fast 30.000 Inseln, Inselchen und Felsgebilde, die die Schären bilden. Jetzt eine ganz bestimmte Insel als Ausflugsziel zu empfehlen, ist vermutlich unfair. Ich mache es dennoch: Wir fahren nach Grinda. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden und ist allein schon ein Erlebnis. Blauer Himmel, die vielen kleinen und mittelkleinen Inseln mit den bunten Holzhäusern, Boote, Schiffe, die blaugelbe schwedische Flagge. Wir sitzen an Deck und blicken auf eine einzigartige Landschaft.
SCHÄRENINSEL GRINDA. Hier lässt man sich gerne nieder: Das Hotel und Restaurant Wärdshus ist der Mittelpunkt der Insel. Bild: © beigestellt
Grinda liegt im nördlichen Teil der Schären und ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten Inseln des Archipels. Von der Schiffsanlegestelle ist es ein kurzer Weg zum Wärdshus. Das Artnouveau-Gebäude befindet sich auf einem kleinen Hügel, es wurde 1906 von jenem Architekten errichtet, der auch das Grand Hôtel in Stockholm gebaut hat. Auftraggeber war Henrik Santesson, der erste Direktor des Nobelpreis-Komitees.
Die Terrasse des Wärdshus ist ein ganz besonders lässiger Ort. Man blickt weit: das glitzernde Wasser der Nordsee, Paddelboote, die ihre Bahnen ziehen, Birkenwäldchen, Möwen, ein Kiosk, an dem Eis verkauft wird und vor dem sich Kinder drängen. Zeit für einen langen, ausgiebigen Lunch. Wer will, kann anschließend einen schönen Spaziergang über die kleine Insel machen.
SCHIFFFAHRTSROMANTIK. Bisweilen befahren noch schöne alte Schiffe die Schären vor den Toren Stockholms. / Bild: © beigestellt
Mehr Spaß macht es aber, sich in der kleinen Bucht, die sich auf halbem Weg zwischen Wärdshus und der Bootsanlegestelle befindet, auf einen Felsen in die Sonne zu legen oder einige Runden im erfrischenden Wasser der Nordsee zu schwimmen. Den Tag beenden wir in Stockholm in einem der zahlreichen herausragenden Restaurants. Kenner der skandinavischen Küche sagen ja, dass Stockholm drauf und dran ist, Kopenhagen den Ruf als Gourmet-Hauptstadt abzulaufen. Zu Recht. Hier einige Empfehlungen:
1. Frantzén.
Das wirklich kleine Restaurant in der Altstadt Gamla Stan wurde als Frantzén/Lindeberg bekannt, dann gingen die beiden Küchenchefs getrennte Wege. Lindeberg eröffnete ein Wiener Kaffeehaus und Frantzén setzte alleine fort, was man zu zweit begonnen hatte: perfekte, innovative, extrem lokale Küche. Aktuell Platz 23 im "The World's 50 Best Restaurants"-Ranking.
restaurantfrantzen.com
2. Gastrologik.
Ein kleines, sehr minimalistisches, sehr schwedisches Restaurant im Stadtteil Östermalm. Was die beiden jungen Küchenchefs Jacob Holmstrom und Anton Bjuhr hier machen, ist innovative skandinavische Küche vom Feinsten.
gastrologic.se
Nebenan gibt es zudem noch ein lässigeres, einfacheres Lokal der beiden Küchenchefs Holmstrom und Bjuhr: Das Speceriet speceriet.se .
3. Mathias Dahlgren.
Sein Reich befindet sich im Grand Hôtel, dem Klassiker unter den Stockholmer Luxushäusern. Es besteht aus drei Lokalen, die sich Matsalen (fein und teuer), Matbaren (leger und schnell) und Matbordet (ein großer Tisch für zehn Personen) nennen.
www.mathiasdahlgren.com
Reisetipps
Flug
Sowohl die Austrian Airlines als auch Niki fliegen mehrmals täglich von Wien nach Stockholm Arlanda.
Buchungsinfo Austrian Airlines (AUA) Wien-Stockholm
Buchungsinfo FlyNiki Wien-Stockholm
Hotel
Zwei Empfehlungen: Das wunderbare, coole
Hotel Skeppsholmen
Das intime, nahezu romantische und heimelige
Hotel Ett Hem
im Stadtteil Östermalm.