US-Behörde stoppt Sex-Pille zur Steigerung der Lust der Frauen
Eine Pille, die - so der Hersteller - Frauen mit geringem sexuellen Verlangen helfen sollte, wurde von US-Aufsichtsbehörden abgelehnt. Der Hersteller des Medikaments war gegen die Entscheidung der Behörden in Berufung gegangen.

Keine Lust am Sex? Der Pharmakonzern Sprout hat eine Pille entwickelt, die das sexuelle Verlangen von Frauen steigern soll. Zu kaufen wird es das "Medikament" jedoch vorerst nicht geben. Die US-Aufsichtsbehörde verweigerte der Sex-Pille die Zulassung.
Die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der Vereinigten Staaten (FDA) begründete ihre Entscheidung mit dem "bescheidenen Effekt" des Produkts. Sprout hatte auf eine Genehmigung für den experimentellen Wirkstoff der Pille, Flibanserin, gehofft. In klinischen Versuchen wäre es -so Sprout -bei den Frauen, die die Pille über einen Zeitraum von einem Monat eingenommen hatten, beinahe zu einer Verdopplung der sexuellen Befriedigung im Vergleich zu einer Gruppe gekommen, die lediglich ein Placebo eingenommen hat. Cindy Whitehead, Vorsitzende und zuständig für das operative Geschäft bei Sprout, beklagte sich zudem darüber, dass die Entscheidung der Behörden nicht nachvollziehbar sei.
Auch der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hatte bereits 2010 mit dem Wirkstoff Flibanserin experimentiert. In den zwei Studien des Pharmaunternehmens konnte zwar ebenfalls eine statistische Überlegenheit gegenüber Placebos festgestellt werden, das eigentlich gewünschte Ziel - die Steigerung der sexuellen Lust - konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Boehringer Ingelheim stellte darauf die Entwicklung eines Medikaments mit dem Wirkstoff ein.