Nichtraucherschutz: WKO gegen Rauchverbot in der Gastronomie
Kärnten unterstützt steirische Initiative für ein generelles Rauchverbot in der österreichischen Gastronomie. Die Wirtschaftskammer spricht sich dagegen aus.

Wien/Graz/Klagenfurt. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) steht der Forderung der steirischen "Reformpartner" von SPÖ und ÖVP nach einem generellen Rauchverbot in der Gastronomie ablehnend gegenüber. "Die Mehrzahl der Betriebe im Bereich Speisen-Gastronomie sind bereits rauchfrei", gab Helmut Hinterleitner, Obmann des Fachverbandes Gastronomie, am Samstag in einer Presseaussendung zu bedenken.
Rund 96 Mio. Euro hätten die heimischen Gastronomen in Erfüllung gesetzlicher Auflagen in den Nichtraucherschutz investiert, verwies Hinterleitner auf umfassende Umbaumaßnahmen zur Raumabtrennung. Mit der Novelle zum Tabakgesetz im Jahr 2008 hätte der Gesetzgeber mit großer Mehrheit eine klare Regelung getroffen: "Wir verlangen, dass sich die Politik zu dieser einmal getroffenen Entscheidung bekennt und diese nicht bereits nach kurzer Zeit ins Gegenteil verkehrt. Hier geht es um Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit."
"Dass die steirischen Gesundheitssprecher jetzt von der Bundesregierung fordern, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer eine Förderaktion für die Umrüstung von Betrieben initiieren zu wollen, hört sich fürs Erste gut an. Keinerlei Antwort gibt es allerdings auf die Frage, woher die bereits von der Branche in bauliche Maßnahmen gesteckten Millionenbeträge herkommen sollen", meinte der WKÖ-Sprecher, der im Falle eines kompletten Rauchverbots zusätzliche Umsatzeinbrüche in vielen Bereichen der Gastronomie befürchtet.
Zustimmung für die Pläne aus der Steiermark kommt aus dem benachbarten Kärnten. "Ein umfassender Nichtraucherschutz muss auch für jene Menschen gelten, die in der Gastronomie arbeiten", brach Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) einmal mehr eine Lanze für den Nichtraucherschutz auch in der Gastronomie. Die derzeitigen Nichtraucherschutzbestimmungen seien "nicht zufriedenstellend", so Prettner in einer Aussendung, in der sie ankündigte, sich auch auf Bundesebene für ein generelles Rauchverbot einsetzen zu wollen.