Immer mehr Herz-Operationen
Laut dem Krankenhaus-Report der Barmer GEK ist alleine die Zahl der Stent-Operationen, bei denen beschichtete Gefäßstützen eingesetzt werden, seit 2005 um mehr als verdreifacht auf 204.000 Fälle gestiegen. Die starke Zunahme der Herz-OPs wird vor allem auf die besseren OP-Methoden und damit die Wirksamkeit der Eingriffe erklärt.

Der Studie zufolge kommen zwar immer weniger Bürger wegen verengter Herzkranzgefäße in einer Klinik. Wenn doch werden diese aber häufiger als früher operiert. Stents sollen nach der Öffnung eines Gefäßes eine erneute Verstopfung verhindern. Für einen solchen Eingriff fallen Klinikkosten in Höhe von 5500 Euro an. Aufwendigere und gefährlichere Bypass-Operationen am offenen Herzen gingen dagegen um 24 Prozent auf 53.000 Fälle zurück. Im Schnitt kostet eine OP knapp 20.000 Euro. Für die Behandlung verengter Herzgefäße geben die gesetzlichen Krankenkassen 3,3 Milliarden Euro pro Jahr aus.
Studienautorin Eva Maria Bitzer betonte, durch die neuen Möglichkeiten würden heute auch Menschen mit verstopften Herzkranzgefäßen behandelt, die früher aufgrund ihres Alters oder anderer Krankheiten einem zu hohen Risiko ausgesetzt gewesen wären. Allerdings äußerte die Wissenschaftlerin Zweifel, dass die beschichteten Stents die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen. So müsse sich etwa jeder fünfte Patient innerhalb von einem Jahr einer Nachbehandlung unterziehen. Allerdings verstürben in den fünf Jahren nach der Operation nur 15 Prozent der Patienten. Die Sterblichkeitsrate sei damit im Vergleich zu anderen Methoden am geringsten.
Ein Fünftel aller Behandlungstage im Krankenhaus geht inzwischen auf psychische Erkrankungen zurück. Zwischen 2006 und 2013 stieg die Zahl um 16 Prozent auf 333 Tage je 1000 Versicherte. Allein 2013 kamen im Vergleich zum Vorjahr elf Kliniktage (3,3 Prozent) hinzu.