Die besten Eigenheimversicherungen
Eines kann eine Versicherung nicht - einen Schaden verhindern. Aber sie kann seine Folgen erheblich mindern. Besonders teuer können diese für Häuselbauer, Wohnungs- und Grundstücksbesitzer ausfallen.

Wenn das Eigenheim - wie in den meisten Fällen - via Kredit finanziert wird, können zu den Kreditraten die Kosten einer hohen Schadenssumme existenzbedrohend werden. Dies kann mit der sogenannten Eigenheimversicherung verhindert werden. Sie schützt Gebäude bei Brand, Erdbeben, Hagel, Murenabgängen und Wasserschäden, schiebt aber auch bei Kalamitäten durch einen Einbruch den finanziellen Riegel vor.
Schadensfälle steigen
Angesichts der von enormen Wetterkapriolen verursachten Schäden an Häusern und Grundstücken in Österreich zahlt sich eine derartige Vorsorge aus. Eines vorweg: Die Eigenheimversicherung ist nicht mit dem Haushaltsschutz ident. Wenn man gedanklich ein Haus auf den Kopf stellt, wäre alles, was herausfiele, Sache der Haushaltsversicherung, und alles, was drin bliebe, Sache der Eigenheimvorsorge. Die richtige Polizze zu finden gestaltet sich allerdings nicht ganz einfach. Sehr unterschiedlich fallen die Angebote der wichtigsten Assekuranzen aus. FORMAT hat daher die entsprechenden Offerte eingeholt. Als Berechnungsgrundlage für den Prämienvergleich diente ein massives und neu gebautes Haus in Klosterneuburg mit einer Wohnfläche von 225 Quadratmetern.
Das Ergebnis ist erstaunlich: Die jährlichen Versicherungszahlungen - vom günstigsten bis zum teuersten Angebot - reichen von 608 bis 1.303 Euro (siehe Tabelle ). Doch die Höhe der Prämie sagt nicht alles aus. Die Versicherungssumme muss bei den einzelnen Schäden ausreichen, sonst läge Unterversicherung des Hauses vor. Und da sollte man bei der Eigenheimvorsorge alle Vertragspunkte im Detail abklären: ob etwa die Garage, der Pool, das Ceran-Kochfeld oder die Pflanzen im Garten (bis maximal 300 Euro bei Wüstenrot) inkludiert sind.
Manche Unternehmen leisten auch Ersatz für die Wiederbeschaffung von Dokumenten, zahlen die Übersiedelung (bis zu 2.000 Euro bei Merkur) oder ein Quartier (bis zu 1.500 Euro pro Monat bei der Donau Versicherung), wenn das Haus einmal gänzlich unbewohnbar ist. Tipp der Arbeiterkammer: "Idealerweise sollte man einen Makler zu Rate ziehen und ihm das zu versichernde Haus zeigen. Er sucht dann ein maßgeschneidertes Modell heraus, so AK-Konsumentenschützerin Michaela Kollmann.
10.000 Euro bei Hausverlust
Besonders dramatisch wird es bei "vis maior - bei Ereignissen höherer Gewalt (Erdbeben oder Überschwemmungen). Maximal 10.000 Euro werden dann beispielsweise bei den angeführten Prämien von der Helvetia Versicherung an den Versicherungsnehmer zur Überweisung gebracht. Da ist sofort ersichtlich, dass mit dieser Summe ein zerstörtes Einfamilienhaus nicht mehr wieder aufzubauen ist. Doch wenn wirklich etwas Schwerwiegendes passiert, sind Hilfs- und Katastrophenfonds meist ohnehin im finanziellen Einsatz. So wurde etwa das steirische Dorf St. Lorenzen im Gemeindegebiet Trieben im heurigen Sommer Opfer von heftigen Murenabgängen. Zahlreiche Häuser wurden dem Boden gleichgemacht. Dort sind letztlich knapp 80 Prozent der Schäden via Spenden und Hilfsfonds ersetzt worden - ohne Versicherungen.