Weniger ist mehr: die neue Arbeitsmoral der 30-Jährigen [UMFRAGE]
Die große trend-Umfrage: wie viele Berufstätige gerne ihre Arbeitszeit reduzieren würden - und was die Österreicher:innen von gängigen Aussagen zur Viertagewoche halten.
Mehr Vollzeit, weniger Teilzeit – das war in den letzten Wochen die politische Zielvorgabe vieler Wirtschaftsvertreter:innen. Das stößt bei den Berufstätigen des Landes nicht unbedingt auf Gegenliebe: 27 Prozent streben aktuell für sich „auf jeden Fall“, 24 Prozent „eher“ eine Verkürzung der Stundenleistung an – in Summe mehr als die Hälfte der Befragten.

Nur ein Viertel der in Arbeit befindlichen Österreicher:innen hingegen will nicht weniger arbeiten als derzeit – meist wohl, weil sie es sich viele gar nicht leisten können. Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Linzer market-Instituts für den trend.

Befragt nach häufig anzutreffenden Aussagen in der aktuellen Diskussion rund um eine Viertagewoche, gibt es deutliche Unterschiede nach Arbeitsstatus und Alter. Dass eine Viertagewoche zufriedener, produktiver und gesünder macht, glauben 64 Prozent aller Befragten.
Nimmt man nur die Berufstätigen als Basis, sind es sogar 73 Prozent – bei den 30- bis 39-Jährigen, der Gruppe mit der höchsten Zustimmungsrate, 80 Prozent, bei den 50- bis 60-Jährigen hingegen „nur“ 67 Prozent.
Ähnlich ist das Zustimmungsmuster, wenn es um ähnliche Behauptungen rund um das Thema geht. „Die jüngere Generation will sich nichts mehr aufbauen, sondern mehr leben und genießen“ – dieser Aussage stimmen rund 50 Prozent der unter 30-Jährigen, aber rund 70 Prozent der über 50-Jährigen zu.

Viel disktutiert war in den letzten Monaten auch die Frage, wie man akute Engpässe in Bereichen wie Pflege oder Tourismus am besten überbrücken kann – eine Verringerung der Arbeitszeit würde das Problem ja sogar noch verschärfen.
Eine knappe Mehrheit meint, dass gezielte Migration ein Lösungsansatz ist, 19 Prozent „auf jeden Fall“, 35 Prozent „eher doch“. Dem gegenüber stehen insgesamt 46 Prozent diesem Ansatz ablehnend oder skeptisch gegenüber. „Wer mitten im Berufsleben steht, ist deutlich reservierter als die jüngeren und älteren Befragten“, beobachtet market-Expertin Birgit Starmayr.
Die Umfrage-Ergebnisse finden Sie auch in der trend.PREMIUM Ausgabe vom 10.3.2023.