trend-Umfrage: Newcomer-Bonus für Ministerin Gewessler
Die große trend-Umfrage: Wie die Österreicher den Start der für die großen Wirtschaftsthemen zuständigen Minister von Türkis und Grün bewerten.
Leonore Gewessler, Ministerin für Klimaschutz, Energie und Mobilität
Wenn es in der Politik einen Startbonus gibt, dann hat ihn die neue "Superministerin" Leonore Gewessler perfekt genutzt. Zwar hinkt sie im Bekanntheitsgrad den türkisen Ministern, die bereits in Sebastian Kurz' erstem Kabinett vertreten waren, hinterher. Doch sie hat in den ersten Wochen bei 57 Prozent der Befragten einen "sehr positiven" bzw. "positiven" Eindruck hinterlassen. Damit rangiert die für Klimaschutz, Energie, Umwelt und Energie zuständige Ex-Global-2000-Expertin vor ihren für die weiteren großen Wirtschaftsthemen zuständigen Regierungskollegen der ÖVP.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Linzer market-Instituts für den trend. "Die sie kennen, haben einen überwiegend guten Eindruck von Gewessler", fasst Birgit Starmayr von market zusammen. Ganz anders ist das Profil beim früheren Kanzleramtsminister und nunmehrigen Finanzminister Gernot Blümel. Er verfügt inzwischen über einen Bekanntheitsgrad von 80 Prozent. Nur 30 Prozent bewerten seinen Start in der neuen Rolle aber ausdrücklich als positiv.
Zwischen Gewessler und Blümel liegen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und die für den Wirtschaftsstandort und Digitalisierung zuständige Ministerin Margarete Schramböck, die auch zwei Jahre nach ihrem Erstantritt relativ wenig bekannt ist.

Grundsätzlich ist der Start von Türkis-Grün geglückt. 63 Prozent der Befragten geben an, dass die bisherigen Vorschläge der neuen Regierung in die richtige Richtung gehen. Zur Erinnerung: Bei der Nationalratswahl Ende September erhielten die beiden Parteien in Summe 51 Prozent der Stimmen. Und die oft zu hörende Befürchtung, dass sich Grüne in der Regierung wegen weltfremder Umweltschutzideen negativ auf den Wirtschaftsstandort auswirken, scheint sich zu relativieren.

Trotz der Ankündigung einer Flugticketabgabe, einer neuen NoVA oder einer Überarbeitung der Lkw-Maut halten praktisch genau so viele Österreicher die präsentierten Pläne zur Ökologisierung für wirtschaftsfreundlich wie wirtschaftsfeindlich: 44 versus 41 Prozent.

Diese repräsentative trend-Umfrage wurde vom market-Institut durchgeführt. n =402 Befragte.