Ein Jahr nach dem russischen Angriff: noch ein paar Sanktionen, bitte! [UMFRAGE]

Die große trend-Umfrage: wie die Österreicher die bisherige Politik zur Unterstützung der Ukraine bewerten - und was die Schlussfolgerungen für die Zukunft sind.

Ein Jahr nach dem russischen Angriff: noch ein paar Sanktionen, bitte! [UMFRAGE]

Am 24. Februar jährte sich der Überfall Russlands auf die gesamte Ukraine. Seitdem haben insbesondere die Staaten des Westens dem Regime von Wolodymyr Selenskyj massive Hilfen zukommen lassen: finanziell, durch Waffenlieferungen, aber auch mit der Perspektive einer EU-Mitgliedschaft.

Wie bewertet die österreichische Bevölkerung dieses Gesamtpaket? Laut einer Umfrage des Linzer market-Institut für den trend vorsichtig positiv. Je 18 Prozent der Befragten finden die bisherige Unterstützung "auf jeden Fall" und "sicher nicht" gut, bei den Zwischentönen gibt es aber mehr Zustimmung als Ablehnung: 40 Prozent versus 18 Prozent.

Eindeutiger ist die Zustimmung in der Frage, ob bei den Milliardenaufträgen für den Wiederaufbau Firmen aus jenen Ländern bevorzugt werden sollten, die der Ukraine besonders zur Seite gestanden sind. Über zwei Drittel favorisieren einen solchen Konnex, nur 13 Prozent lehnen ihn explizit ab. Österreich gilt international trotz prinzipieller Unterstützung als etwas zögerlich, das könnte sich auch negativ auf die Chancen auswirken, bei den Aufträgen zum Zug zu kommen.

Die Stimmung für Sanktionen

Die Stimmung, was die EU-Sanktionen gegen Russland betrifft, ist unterdessen trotz wachsender westlicher Kriegsmüdigkeit sogar positiver geworden.

Während bei einer market-Umfrage für den trend im Juli 2022 zu diesem Thema 55 Prozent der Befragten gegen eine Fortführung von Maßnahmen wie dem Einfrieren von Oligarchenvermögen, Handel mit Hightech-Teilen, Ölembargo etc. waren, sind es jetzt tendenziell nur noch 43 Prozent, davon nur 20 Prozent explizit.

Das könnte damit zu tun haben, dass sich die auf den Krieg zurückgeführte Energiekostenexplosion seit Sommer verbessert hat. "Insbesondere gebildetere Menschen befürworten die Sanktionen", so market-Expertin Birgit Starmayr. Das zehnte EU-Sanktionspaket stand zum Zeitpunkt der Befragung kurz vor der Beschlussfassung.


Die Umfrage-Ergebnisse finden Sie auch in der trend.PREMIUM Ausgabe vom 24.2.2023.

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