Fast alle Flüge auf Krim ausgesetzt

Der Flugverkehr auf der Krim liegt lahm, mit Ausnahme von Flugzeugen aus Moskau. Prorussische Bewaffnete haben heute die Kontrolle über den Flughafen übernommen.

Fast alle Flüge auf Krim ausgesetzt

Simferopol/Moskau. Mit Ausnahme der Verbindungen aus Moskau sind alle Flüge in die Krim-Hauptstadt Simferopol ausgesetzt worden. Im Vorfeld des Referendums über die Zukunft der ukrainischen Halbinsel übernahmen prorussische Bewaffnete am Dienstag die Kontrolle über den Flughafen und sagten sämtliche Flüge bis auf jene aus Moskau ab.

Einer Maschine aus Kiew wurde die Landeerlaubnis verweigert, woraufhin sie umkehren musste. Die Milizionäre hinderten Reporter daran, mit Flughafenmitarbeitern zu sprechen. Ein Milizionär, der seinen Namen als Iwan angab, sagte, sie würden den Kontrollturm und die Rollbahn blockieren. Damit sollten Aktivisten aus Kiew gehindert werden, auf die Krim zu kommen. Ukraine International Airlines teilte mit, am Dienstag und Mittwoch seien alle Flüge von Kiew nach Simferopol annulliert worden. Simferopol hat den größten Flughafen auf der Halbinsel.

Nach dem Umsturz in Kiew Ende Februar hatten prorussische Bürgerwehren und mutmaßlich russische Truppen die Kontrolle über die Krim übernommen. Das Parlament der autonomen Teilrepublik ernannte daraufhin eine neue prorussische Regierung, die Moskau um die Aufnahme der Region in die Russische Förderation bat.

Am Sonntag soll die mehrheitlich russischsprachige Bevölkerung der Krim in einem Referendum abstimmen, ob sie mehr Autonomie oder die Eingliederung ihrer Region an Russland wollen. Am Dienstag stimmte das Parlament in Simferopol praktisch geschlossen für die Unabhängigkeit der Krim. Der Schritt soll die Angliederung an Russland erleichtern.

Die Ukraine hängt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch finanziell stark am Tropf Russlands. So hat es Moskau in der Hand, die europafreundliche Regierung des klammen Nachbarlands in arge Bedrängnis zu bringen. Möglich macht das eine Klausel in den Verträgen für eine drei Milliarden Dollar schwere ukrainische Staatsanleihe, die von Russland gehalten wird und noch bis Ende 2015 läuft.
 
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Hoffnung für die Ukraine: Das bereits im Juni bei einem EU-Gipfel unterzeichnete Assoziierungsabkommen soll am 16. September zeitgleich vom europäischen und ukrainischen Parlament ratifiziert werden. Die EU verzichtet bereits jetzt fast vollständig auf Zölle bei der Einfuhr von Waren aus dem krisengebeutelten Land. Ab Freitag treten neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland in Kraft.
 
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