Regierungsprogramm: Die Wirtschaft ist zufrieden

Die Reaktionen der Wirtschaft auf das am 2. Jänner vorgestellte türkis-grüne Regierungsprogramm fallen klar positiv aus. Man begrüßt die Reduktion der Steuerlast und dass die Chancen aus der Ökologisierung genutzt werden.

Regierungsprogramm: Die Wirtschaft ist zufrieden

Vonseiten der Wirtschaft sind die Reaktionen auf das Regierungsprogramm der türkis-grünen Koalition klar positiv. "Wir konnten unsere Anliegen und Ideen für den österreichischen Standort einbringen", sieht WKÖ-Präsident Harald Mahrer die Interessen der Unternehmer weitgehend berücksichtigt. Die Steuerlast werde gesenkt, gleichzeitig aber auch die Chancen der Ökologisierung genutzt.

Mahrer sieht auch ein starkes internationales Signal für den österreichischen Wirtschaftsstandort. Sowohl kleine und mittlere Unternehmen als auch große Leitbetriebe würden von den geplanten Entlastungen profitieren, wie etwa der Ausweitung des Gewinnfreibetrages, der leichteren Absetzbarkeit von Arbeitszimmern oder der Körperschaftsteuer-Senkung auf 21 Prozent.

Die Junge Industrie erkennt den Willen zu Veränderungen und Reformen, es enthalte "einige gute Ansätze, natürlich wird es aber auf die Umsetzung ankommen", sagte Bundesvorsitzender Andreas Wimmer.

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger sieht in der neuerlichen Bestellung Elisabeth Köstingers zur Landwirtschaftsministerin eine Kontuinuität und ein "klares Bekenntnis für eine stabile Finanzierung der EU-Agrarpolitik sowohl in der Übergangszeit als auch in der kommenden Periode". Die Landwirtschaftskammer hofft, künftig mehr fossile Energie durch erneuerbare Rohstoffe zu ersetzen und begrüßt auch die verpflichtende Herkunftsbezeichnung bei Milch, Fleisch und Eiern bei verarbeiteten Produkten und im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung. Der Branchenverband Bio Austria begrüßt den erklärten kontinuierlichen Ausbau der Bio-Landwirtschaft.

Handel und Tourismus

Der Handelsverband "begrüßt die Ambition, die Steuerlast zu senken und eine Abgabenquote von 40 Prozent zu erreichen". Das stützte sowohl das heimische Unternehmertum, das die staatlichen Systeme finanziere, als auch den Konsum. Wichtig sei nun eine rasche Umsetzung der Vorhaben, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbandes, Rainer Will.

Lob kommt auch von der Tourismusbranche. Als besonders positiv sieht die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer, die geplante "Reparatur" der Abschreibungsdauer: "Das ist ein ganz zentraler Punkt. So geben wir den Betrieben wieder die Freiheit für Investitionen zurück und schaffen Wertschöpfung vor Ort." Wichtig sei auch die Erleichterung von Betriebsübergaben in der Familie.

Die angekündigte Abschaffung der Schaumweinsteuer freut die Sekt- und Schaumweinhersteller. Sie stellen in Aussicht, die Steuerersparnis von 90 Cent je Flasche direkt an die Kunden weiterzugeben.

Zufrieden sind auch die Alternativenergie-Anbieter. Das Regierungsprogramm biete einige Chancen für den Umweltschutz und für die Windkraft, sagte etwa Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. "Es ist mit großem Abstand das ambitionierteste Klimaschutzprogramm, das Österreich bisher hatte." Auch der Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) Peter Püspök, sieht im Regierungsprogramm "Gestaltungswillen beim Klimaschutz".

Der Präsident von Oesterreichs Energie, Salzburg-AG-Chef Leonhard Schitter, bezeichnete es als "sehr erfreulich, dass man den Mut bewiesen hat technologiespezifische Ausbaupfade festzulegen, denn wir werden jede erneuerbare Erzeugungstechnologie benötigen um die Ziele zu erreichen".

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