Vorweg: Mit Werner Faymann und Reinhold Mitterlehner an der Spitze der Regierung und ihrer Parteien wird ein Neustart - er wäre ohnehin der X-te, den die Koalition verkündet - nicht funktionieren. Zu verfahren ist der Karren, zu laut werden Personaldiskussionen dieser Tage geführt oder zu mühsam unter der Tuchent gehalten. Prognose: Faymann und Mitterlehner werden 2018 in der Innenpolitik keine Rolle mehr spielen. Gleichzeitig glaubt fast kein Polit-Beobachter, dass die Koalitionsregierung so etwas wie einen Neustart noch schaffen kann.
Eine Kombination aus frischem Personal auf beiden Seiten und neuen Inhalten ist für Politologe Thomas Hofer die einzige Chance der Koalition. Aber: "Ich bezweifle, dass sie die Kraft dazu aufbringen, weil beide damit beschäftigt sind, interne Eskalationen zu vermeiden."
Beyond the Point of no Return
Noch pessimistischer ist sein Zunftkollege Peter Hajek: "Der Point of no Return für die Regierung ist längst vorbei, in zwei Jahren lässt sich nichts mehr reparieren." Die Menschen wollten einen Wechsel, dagegen könne die Koalition nicht mehr viel unternehmen. Selbst neue, beste Köpfe würden momentan nichts ändern. Dafür sei der Zeitpunkt erst kurz vor einer Wahl der richtige.
Dennoch: Die trend-Redaktion hat sich die Freiheit genommen, ein "Kabinett der besten Köpfe" zusammenzustellen, und überlegt, wie eine Übergangsregierung für den Rest der Legislaturperiode aussehen könnte. Eine, die die Staatsgeschäfte mit Anstand und um einiges effizienter als bisher führt.
Das neue Team unter der Bundeskanzlerin Brigitte Ederer (SPÖ) besteht aus einer Kombination aus bekannten und neuen Gesichtern aus dem rot-schwarzen Umfeld - ergänzt um einige unabhängige Persönlichkeiten, die für die nötige Erneuerung und frischen Schwung sorgen könnten.