Unsre Zäune sind Türln
Miriam Koch über die situationselastische Flüchtlingspolitik Österreichs.
Was haben wir die Ungarn geschimpft. Und Viktor Orbáns Zaunbau kritisiert. Heinz Fischer, Bundespräsident, am 18. Juni 2015 :"Die Idee, das Flüchtlingsproblem mit Zäunen innerhalb Europas zu lösen, halte ich für eine, der ich gar nichts abgewinnen kann."
Werner Faymann, Bundeskanzler, am 19. September 2015: "Ein Land kann einen Zaun bauen und versuchen, humanitäre Aufgaben dem Nachbarn zuzuschieben."
Andreas Schieder, SPÖ-Klubobmann, am 23. September 2015: "Das Durchschneiden des Eisernen Vorhangs 1989 war der Fortschritt Europas. Und ich möchte nicht riskieren, dass dieser Fortschritt durch nationale Egoismen (...) die europäische Einheit zerstört und der Eiserne Vorhang von der anderen Seite wieder aufgebaut wird." Werner Faymann, am 24. September 2015: "All jene, die glauben, man kann die Frage von Asyl dadurch lösen, indem man sich mit einem Zaun einkreist und hofft, dass es dem Nachbarn schlecht geht (...), der ist am falschen Weg."
Heinz Fischer am 26. Oktober 2015: "Wir treten aus fester Überzeugung dafür ein, Flüchtlingen menschenwürdig zu begegnen."
Johanna Mikl-Leitner, Innenministerin, am 28. Oktober 2015: "Natürlich geht es auch um einen Zaun." Werner Faymann am 28. Oktober: "Es ist ein Unterschied, ob man eine Grenze baut oder ob man ein Türl baut mit Seitenteilen. Es ist kein Zaun rund um Österreich. Das ist eine technische Sicherheitsmaßnahme, die Österreich nicht einkastelt."
Und da sage noch einer, wir wären nicht situationselastisch.
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