„Heuer können Noten nicht objektiv sein“

Die Initiatoren des Bildungsvolksbegehrens rund um Hannes Androsch deponierten unter dem Eindruck der Corona-Erfahrungen - zum Teil neue - Forderungen an die Politik. Sie sind gegen eine Verlängerung der Osterferien.

„Heuer können Noten nicht objektiv sein“

Auch nach zehn Jahren lassen Hannes Androsch und seine Mitstreiter nicht locker. Anlässlich des „runden“ Geburtstags des Volksbegehrens Bildungsinitiative (VBBI) aus dem Jahr 2011 legten der Industrielle und weitere bekannte Unterstützer neue Forderungen vor, wie man das Bildungssystem im Zeichen der Corona-Krise auf neue Beine stellen und Bildungsverluste minimieren könnte. „Wir schaffen eine Generation C wie Corona - eine in vielen Fällen verlorene Generation, wenn wir nichts tun“, so Androsch zur Motivation des VBBI, für das nun die Unternehmensberaterin Gundi Wentner, der Buchautor und frühere Schuldirektor Niki Glattauer, Heidi Schrodt und Erwin Greiner von der Initiative BildungGrenzenlos und der Lehrer und Bildungsaktivist Daniel Landau erneut ihre Stimmen erhoben.

Aktuell nahm Glattauer auf die derzeit politisch diskutierte Verlängerung der Osterferien Bezug. „Es soll nach Ostern so weiter gehen wie davor, im optimalen Fall geht es schnell in Richtung normaler Schulalltag ohne Schichtbetrieb“, so der Pädagoge und Publizist. Eine neue Forderung ist, ab dem Schuljahr 2021/22 zwei zusätzliche Unterrichtsstunden für digitales Lernen im Lehrplan zu verankern: „Wir wollen den Kindern die zwei Stunden zurück geben, die ihnen unter Unterrichtsministerin Gehrer (im Jahr 2003, Anm.) genommen wurden“, so Glattauer. Das könne über verstärkten Informatikunterricht ebenso geschehen wie über Fernunterricht. Auch die Lehrer bräuchten dringend zusätzliche Angebote zur digitalen Aus- und Weiterbildung.

Forderungen des VBBI

Mit dem aktuellen Coronajahrgang solle milde umgegangen werden, plädierte Wentner für einen sorgsamen Umgang mit jenen Schülern, die derzeit der Matura bzw. den Jahreszeugnissen entgegen fiebern. „Ein Nichtgenügend ist nur in Ausnahmefällen angeraten“, so die Unternehmensberaterin. „Schon normalerweise sind Noten pseudoobjektiv. Heuer können sie nicht objektiv sein.“

Weitere Forderungen des VBBI sind eine Individualisierung der Lernangebote, eine Öffnung der Schulen in den Sommerferien und eine „völlige Neuausrichtung der Deutschförderung vom Kindergarten an“, so Schrodt. Die frühere Direktorin der Gymnasiums in der Wiener Rahlgasse sprach über die von der ÖVP-FPÖ-Koalition 2018 beschlossenen Deutschförderklassen als „ideologisch motiviertes, ungerechtes Projekt“. Weiterhin auf dem VBBI-Forderungskatalog steht ein flächendeckendes Angebot an elementarpädagogischen Einrichtungen sowie eine dienst- und besoldungsrechtliche „Gleichstellung von Elementarpädagogen mit Gymnasiumsprofessoren“, wie Landau spitz anmerkte.

Androsch ließ es sich nicht nehmen, die aktuelle Regierungspolitik rundherum zu kritisieren: „Das Management im Bildungsbereich ist nicht besser als in anderen Bereichen.“


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