EU: Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit
Sechs Milliarden Euro sollen in Maßnahmen fließen. Zu wenig, meinen Kritiker.

Die Job-Krise bei den Jungen dominiert derzeit die europäische Ebene. Beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag steht das Thema an oberster Stelle der Agenda. Und gemessen an europäischen Dimensionen sind die heimischen Probleme überschaubar. In Spanien und Griechenland liegt die Arbeitslosenquote bei den Jungen (15-24 Jahre) aktuell bei 56,4 beziehungsweise 65,2 Prozent. Eine Quote unter zehn Prozent schaffen nur Deutschland (7,5) und Österreich (8,0). Insgesamt sind sechs Millionen junge Menschen in Europa arbeitslos - Tendenz steigend.
Deshalb soll die Jugendbeschäftigung angekurbelt werden. Sechs Milliarden Euro aus dem Europäischen Sozialfonds werden in den kommenden Jahren an EU-Länder mit einer Jugendarbeitslosenrate von mehr als 25 Prozent fließen. Als Blaupause dienen die heimische duale Ausbildung (Lehre) und die Beschäftigungsgarantie, die Jugendlichen eine Ausbildung in Lehrwerkstätten oder geförderten Betrieben garantiert. Für kommende Woche haben Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef François Hollande die EU-Arbeitsminister zu einem Jugendbeschäftigungsgipfel nach Berlin bestellt. Aus Österreich werden neben Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) auch Kanzler Werner Faymann und AMS-Chef Johannes Kopf anreisen. Kopf kritisiert vorab die Höhe der bereitgestellten Mittel: "Sechs Milliarden Euro sind zu wenig und höchstens eine Anstoßfinanzierung."