Die 17 Wünsche der Bundessportorganisation
Die Verbände rüsten zur Schlacht gegen die Gesetzesinitiative von Darabos.

Norbert Darabos braucht eine Auszeit. Nach den anstrengenden Auftritten am glatten Londoner Olympia-Parkett, bei denen der Minister Reformen ankündigte, verabschiedete er sich samt Familie in Richtung Kurzurlaub. Derweil wetzen die Funktionäre in den Verbänden daheim die Messer. Es geht darum, allzu weitreichende Modernisierungen zu verhindern, die das neue Sportfördergesetz bringen könnte. Darabos will damit eine leistungsorientiertere Mittelverteilung erreichen, mehr Transparenz und eine dezente Entmachtung der Verbände. Pläne, an denen schon Legionen von Regierungsmitgliedern vor ihm scheiterten.
Kernstück des Entwurfs: die Schaffung einer zentralen, ans Ministerium angedockten Kommission, die künftig über die Vergabe aller Bundesfördermittel entscheiden soll (Kosten: knapp eine Million Euro). Der Kommission sollen Experten angehören, die der Minister bestellen will - aber die Verbände wollen ein gewichtiges Wort mitreden.
Chancenlos
"Wenn wir es so umsetzen können, wie wir wollen, wäre das ein Quantensprung für den Sport, hofft der Minister. Aber seine Chancen dürften schlecht stehen. 17 detaillierte Änderungswünsche hat die mächtige Bundessportorganisation (BSO) bereits deponiert. Und Darabos wird den Vorstellungen seines Parteifreundes, des BSO- und ASKÖ-Chefs Peter Wittmann, wohl folgen müssen. "Besser, wir bringen ein wenig durch, dann haben wir immerhin mehr erreicht als in den vergangenen Jahren, resigniert man im Sportministerium bereits vorzeitig.