AK und ÖGB wollen Corona-Vermögensabgabe
Die Arbeitnehmervertreter der AK und und des ÖGB haben Forderungen an die Bundesregierung präsentiert. Sie wollen eine rasche Vermögensabgabe, ein dauerhaft höheres Arbeitslosengeld, den Ausbau der Altersteilzeit und eine Ausbildungsoffensive im Pflegebereich.
Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian haben als Arbeitnehmervertreter Forderungen an die Bundesregierung präsentiert. Sie wollen unter anderem eine Vermögensabgabe, ein höheres Arbeitslosengeld, den Ausbau der Altersteilzeit und eine Ausbildungsoffensive im Pflegebereich herbeiführen.
Eine "Corona-Vermögensabgabe" soll demnach der erste Schritt einer neuen Vermögens-, Erbschafts- und Schenkungssteuer sein. Anderl betonte, es gehe darum, Vermögen gerecht zu verteilen.
Überlegungen von Arbeitsminister Martin Kocher, ein höheres Arbeitslosengeld mit fortdauernder Arbeitslosigkeit zu reduzieren weisen Anderl und Katzian entschieden zurück. Anderl forderte eine dringende und dauerhafte Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent. Außerdem brauche das Arbeitsmarktservice (AMS) mehr Personal. Zur Bekämpfung der Altersarbeitslosigkeit fordern sie auch einen Ausbau der Altersteilzeit. So soll das Eintrittsalter von fünf auf zehn Jahre vor dem Pensionsantritt ausgedehnt werden, der Einstieg in die Altersteilzeit also bereits mit 55 Jahren möglich sein.
Homeoffice und Maskenpause
Zur arbeitsrechtlichen Absicherung des Homeoffice wurde bereits mit der kürzlich zurückgetretenen Arbeitsministerin Christine Aschbacher eine Einigung erzielt, hinter der auch Martin Kocher steht. Die steuerliche Ausgestaltung liegt nun an Finanzminister Gernot Blümel, die Einigung sollte in den nächsten Wochen erfolgen.
Die Maskenpause ist bereits vereinbart. Arbeitnehmer, die eine MNS-Maske tragen müssen, sollen nach drei Stunden eine zehnminütige Maskenpause bekommen.
Dass Arbeitslose zur Unterstützung bei Corona-Tests eingesetzt werden, kann sich Katzian vorstellen, die Personen müssten aber auch entsprechend eingeschult sein. "Es kann nicht ein jeder kommen und sagen, ich fahr dir jetzt mit dem Stangerl rein", erklärte Katzian.