Verlagshaus Pearson verkauft "Financial Times" - Kreise
Das britische Verlagshaus Pearson trennt sich Insidern zufolge nach fast 60 Jahren von ihrem Wirtschaftsblatt "Financial Times". In Kürze werde Pearson den Verkauf der Zeitung an einen international tätigen Medienkonzern bekanntgeben, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.
Über einen Verkauf des lachsfarbenen Blattes wird seit Jahren spekuliert. Immer wieder wurde dabei auch der deutsche Medienkonzern Axel Springer als potenzieller Käufer gehandelt. Auch die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Thomson Reuters gelten als Interessenten. Springer war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Ein Thomson-Reuters-Sprecher wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern.
Früheren Medienberichten zufolge könnte das "FT"-Geschäft bis zu 1,4 Mrd. Euro wert sein. Pearson bestätigte, sich in fortgeschrittenen Verkaufsgesprächen zu finden. Ob es letztlich zu einer Transaktion komme, sei unklar. Anleger reagierten erfreut auf die Fortschritte im Verkaufsprozess. Die in London notierte Aktie weitete ihre Gewinne auf 2,7 Prozent aus.
Den Insidern zufolge sieht der britische Konzern seine Zukunft ausschließlich als Buchverlag im Bildungssektor. Bereits jetzt ist Pearson Weltmarktführer bei Lehrbüchern.
Die "Financial Times" verkauft nach eigenen Angaben täglich 720.000 Print- und Digitalexemplare. Bereits 2012 überholte die digitale Blattversion die Printauflage. Pearson hält im Medienbereich auch noch einen Anteil von 50 Prozent an dem Wochenmagazin "The Economist".