Moody's: Russlands Wirtschaft kann US-Sanktionen trotzen

Moskau/Bangalore (APA/Reuters) - Die russische Wirtschaft ist gegen die jüngsten US-Sanktionen einer Studie der Ratingagentur Moody's zufolge gewappnet. "Das staatliche Kreditprofil Russlands ist gut positioniert, um den Folgen der neuen Sanktionen zu widerstehen", sagte Co-Autorin Kristin Lindow am Donnerstag. Höhere Ölpreise dürften der Regierung dabei weiter helfen.

Sollten russische Unternehmen aber vom internationalen Kapitalmarkt abgeschnitten werden, könnte dies negative Folgen für die Bonitätsnote haben. Die USA hatten zuletzt sieben Oligarchen und zwölf von ihnen beherrschte Firmen wegen des Vorwurfs der russischen Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 auf ihre Sanktionsliste gesetzt.

Moody's benotet die Kreditwürdigkeit des Schwellenlandes mit Ba1 und damit knapp unter dem Gütesiegel "Investment Grade". Da der Ausblick positiv gesehen wird, könnte eine Heraufstufung in den begehrten Rating-Bereich folgen. Dadurch würden russische Staatsanleihen bei Investoren gefragter, was wiederum geringere Zinskosten für den Staat bedeuten dürfte.

Die russische Staatsverschuldung macht gerade einmal 16 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus. Zum Vergleich: Deutschland - das von allen großen Ratingagenturen mit der Bestnote "AAA" bewertet wird - liegt bei rund 65 Prozent. Hinzu kommt, dass Russland enorme Devisenreserven angehäuft hat. Sie summieren sich auf fast eine halbe Billion Dollar. Auch die Wirtschaft wächst wieder, beflügelt nicht zuletzt von höheren Preisen für Öl und Gas, den beiden russischen Exportschlagern. Das BIP legte 2017 mit 1,5 Prozent erstmals wieder zu, nachdem es zuvor zwei Jahre in Folge wegen niedriger Ölpreise und westlicher Sanktionen im Zusammenhang mit der russischen Rolle im Ukraine-Konflikt geschrumpft war.

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