Goldman Sachs fährt Gewinn von 2,8 Milliarden Dollar ein
New York (APA/Reuters) - Vielversprechender Jahresauftakt für Goldman Sachs: Die US-Investmentbank hat im ersten Quartal vom Ende der Flaute an der Kapitalmärkten und der größten Steuerreform in den USA seit Jahrzehnten profitiert. Der Gewinn stieg um gut ein Viertel auf 2,8 Mrd. Dollar (2,26 Mrd. Euro), wie das Institut am Dienstag in New York mitteilte.
Das lag über den Erwartungen der Analysten. Die Erträge summierten sich auf 10 Mrd. Dollar - gut 2 Mrd. Dollar mehr als im Vorjahreszeitraum.
Goldman-Chef Lloyd Blankfein äußerte sich zufrieden. Die Bank sei gut positioniert, um von der Stärke der Weltwirtschaft und steigenden Zinsen der Notenbanken zu profitieren. "Wir verbreitern zudem unsere Kundenbasis und diversifizieren unser Geschäft, um so mehr Erträge zu schaffen und das Ergebnis weiter zu steigern."
Vor allem der Wertpapierhandel lief gut, Goldman verbuchte Erträge von 2,31 Mrd. Dollar im Aktienhandel und 2,07 Mrd. Dollar bei Anleihen, Währungen und Rohstoffen - 38 beziehungsweise 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schlussquartal 2017 war das US-Institut noch wegen des mauen Handelsgeschäfts und einmaliger hoher Kosten für die US-Steuerreform erstmals seit 2011 in einem Quartal in die roten Zahlen gerutscht.
In diesem Jahr rechnet sich die kräftige Senkung der Körperschaftssteuer durch US-Präsident Donald Trump nun für das Institut: Goldman Sachs hat nach eigenen Angaben nur noch eine effektive Steuerquote von 17,2 Prozent zu schultern, nach 61,5 Prozent im vergangenen Jahr. Auch die anderen großen Wall-Street-Banken wie JP Morgan, Citi und die Bank of America profitierten massiv von der Steuersenkung und auch von wieder anziehenden Zinsen in den USA, wo die Notenbank Federal Reserve schon seit geraumer Zeit begonnen hat, die geldpolitischen Zügel anzuziehen und den Leitzins zu erhöhen.
Federn lassen musste Goldman Sachs im Beratungsgeschäft, etwa bei Fusionen und Übernahmen. Hier gingen die Erträge um 22 Prozent auf 586 Mio. Dollar zurück. Dienstleistungen rund um die Ausgabe von Anleihen oder bei Börsengängen spülten hingegen im ersten Quartal deutlich mehr Gebühren in die Kasse - ein Plus von 27 Prozent auf 1,21 Mrd. Dollar.
Die Deutsche Bank legt ihre Zahlen am 26. April vor, hat aber schon vor zu hohen Erwartungen im Kapitalmarktgeschäft gewarnt.