Gedeckelte Mieten sollen privaten Wohnbau bedrohen

Wien (APA) - Der SPÖ-Vorstoß in Richtung gedeckelte Mieten in Österreich stößt bei Immobilieneigentümern und Investoren auf breite Ablehnung. "Dieses Universalmietrecht wäre eine Bedrohung des privaten Wohnbaus", sagte der Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien, Michael Piesecky, am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz.

"Im Österreich-Schnitt nur 4 bis 7 Euro Miete (pro Quadratmeter und Monat, Anm.) verlangen zu dürfen wäre günstiger als im sozialen Wohnbau, ohne dass es gefördert ist, und wäre damit wirtschaftlich nicht tragbar", so der Obmann der Wiener Immobilientreuhänder. Für die Wohnversorgung der Bevölkerung brauche man aber den privaten Wohnbau.

"Wer baut dann noch Wohnungen? Diesen Investor wird man nicht finden", meinte Piesecky. Das Wohnungsangebot würde sich in der Anzahl und in der Qualität an das (niedrigere) Mietniveau anpassen - "das heißt, weniger Wohnungen und die sind schleißig". "Wir brauchen ein ausreichendes Angebot - zum sozialen Wohnbau dazu", betonte er.

"Und wir müssen schauen, dass sich die Leute das Wohnen wieder leisten können." Dafür seien in erster Linie höhere Einkommen und eine bessere Wirtschaftsentwicklung nötig. "Eine schlechte Einkommensentwicklung, an der ein Drittel leidet, können wir im Wohnbau nicht ausgleichen", so der Fachgruppenobmann.

"Die billigen und günstigen Wohnungen finden wir nicht im Neubau - die sind im Bestand. Und es ist wichtig, dass wirklich die die Wohnungen haben, die sie brauchen", sagte Piesecky und plädierte hier für ein genaueres Hinsehen. Das von der SPÖ vorgeschlagene Universalmietrecht würde nur kurzfristig billigen Wohnungen schaffen.

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