EZB kaufte bisher Staatsanleihen für fast 160 Mrd. Euro
Die Europäische Zentralbank (EZB) kommt mit ihrem Mammut-Programm zum Ankauf von Staatsanleihen in großen Schritten voran. Die Währungshüter erwarben seit dem Beginn am 9. März öffentliche Schuldtitel für insgesamt 159,6 Mrd. Euro, wie die Notenbank am Montag in Frankfurt mitteilte. Darin sind bis zum 5. Juni abgewickelte Käufe enthalten.
Pro Monat wollen die EZB und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder Wertpapiere im Umfang von rund 60 Mrd. Euro kaufen. Dazu zählen neben Staatsanleihen auch Pfandbriefe ("Covered Bonds") und Hypothekenpapiere ("ABS"). Der Gesamtumfang des bis September 2016 laufenden Programms soll bei 1,14 Billionen Euro liegen.
Die EZB hatte angekündigt, die Käufe vor Beginn der Urlaubszeit im Sommer zu forcieren. Entsprechend sollen dann im Juli und August weniger Papiere erworben werden. Mit der großen Geldflut will EZB-Präsident Mario Draghi die Kreditvergabe der Banken anschieben, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Käufe sollen Investitionen in Anleihen für Banken unattraktiver machen und die Institute so anregen, mehr Kredite auszureichen. Die aktuell noch sehr niedrige Inflation im Währungsraum will Draghi so wieder der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent annähern. Bis dahin ist der Weg aber noch weit: Im Mai legten die Preise in der Eurozone nur um 0,3 Prozent zu.